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Akne Kid Joe, Knarre, Morgen Teuer Töten, 29.11.2024 in Berlin, SO 36 - Bericht von matsch

Akne Kid Joe, 29.11.2024 in Berlin

Bei diesem Konzert hatte ich beim ersten Anzeichen des Vorverkaufs zugeschlagen. Ein Freund empfahl mir AKNE KID JOE vor langer Zeit und seitdem versuche ich, den Vierer aus Bayern mal mehr mal weniger unbedingt live zu sehen. Hat bisher nicht geklappt, daher entscheide ich diesmal noch bevor der nette Mensch von der Koka weiß, was das mit den drei Ticketpreisen und deren Bezeichnungen auf sich hat. Später finde ich heraus, dass das Mehr des Supporttickets das Weniger des ermäßigten finanziert. Super Sache. Dann vergeht ein halbes Jahr und ich erinnere mich rechtzeitig an den bevorstehenden Konzertbesuch. In der Zwischenzeit ist auch ein neues Album von AKJ rausgekommen. Ich bin gespannt auf die neuen Songs.
Pünktlich um acht beginnen KNARRE aus Berlin. Ich bin noch im Bus, der mir erst vor der Nase weggefahren ist und dessen Nachfolger dann rumtrödelt.

Auf der Bühne drei Schnurr- und ein Vollbart. Vor der Bühne ein „Screamo Against Facism“-Banner.
Einmal gibt es einen Blastbeat, einmal wird ein Saxofon hervor geholt, einmal eine Trompete und einmal der verstorbene Hund des Sängers, der das übrige Konzert über in einer Urne vor der Bassdrum verbringt.
Mehrmals unternimmt der Sänger Ausflüge ins Publikum und teilt das Publikum gegen Ende vorsichtig in zwei Hälften mit der Option an geeigneter Stelle im Song wieder ineinander zu laufen. Die Option wird gerne genutzt.
Die Band wirkt richtig glücklich, hier zu spielen. Die Textfragmente, die ich mitbekomme, sind das weniger.
Bis ich den Namen der darauffolgenden Band richtig notiert habe, dauert es ein Weilchen. Dankenswerterweise nennt die Band ihn ein paar Mal. Von „Abenteuer töten“ über „Maul halten töten“ zu MORGEN TEUER TÖTEN.

Auf der Bühne drei Käppis und eine freiliegende Frisur in wasserstoffblond. In der Mitte ein Keyboard und es gibt so NDW mit ein bisschen JOY DIVISION. Die deutschen Texte sind leider weniger gut zu verstehen. Gut verständlich ist allerdings der Refrain „Hunde-Netto, hey hey“ und bezieht sich auf eben diesen (wie verwandt sind eigentlich Hunde-Netto und Geh doch zu Netto-Netto?)
Auf AKNE KID JOE haben alle ziemlich Bock. Zumindest ist es voller und alles sofort in Bewegung. Das Keyboard ist ein bisschen zu laut, gegen Ende wird das besser. Auf und vor der Bühne sind irgendwie alle lieb.



Von „Vintage Store“ über „Sarah (Frau, auch in ner Band)“ zur „Zündenden Idee“, bei der gegen Ende wirklich gezündelt wird, werden viele tolle Songs gespielt. Geduldig warten alle, bis der Feuerwerkskörper an Sarahs Gitarre erloschen is.
Vielleicht jetzt, vielleicht auch etwas später macht Sarah dann eine sehr schwere aber notwendige Ansage zum Banner an ihrem Keyboard, auf dem die ganze Zeit über schon „Free Hanna“ zu lesen war. Eben diese und weitere Antifaschist*innen sind im Zusammenhang mit dem Budapest-Komplex in Ungarn in Untersuchungshaft. Ziemliche Scheiße das. Sarah bittet, sich einerseits zu informieren (zu Hause mal Budapest-Komplex in die Suchmaschine tippen) und andererseits gerne die Spendenbüchse zu füllen. maks hat es im Essener Bericht bereits gut zusammengefasst: „Das alleine ist schon eine großartige Sache und ich kann den Spendenaufruf nur unterstreichen. Ich möchte aber, so nebensächlich das auch im Gesamtkontext ist, einmal erwähnen, wie das rüber gebracht wurde, denn das hat mich zusätzlich beeindruckt: Bei aller Ernsthaftigkeit beendete Sarah ihre Worte damit, dass wir trotzdem hier und heute feiern können. Denn letztendlich ist auch das wichtig um Kraft zu tanken und nicht an all dem ganzen Scheiß zu verzweifeln (sie hat das 1000 x besser ausgedrückt, als ich es gerade versucht habe).“
Bei mir geht es dementsprechend zunächst ein bisschen gedämpfter weiter. Mit ihrem „zwei Akkorde Deutschpunk für ein Leben ohne Deutschland“ haben AKJ aber spätestens beim Antifatarifvertrag-Song wieder alle in Bewegung. Das scheint der Überhit zu sein, denn bis zur Bar singen gefühlt alle mit (und die Bar ist im SO36 ja ziemlich weit von der Bühne entfernt).

Für die „Alerta“-Rufe nach dem Song bedankt sich die Band schüchtern verliebt, da sie das aus Bayern gar nicht gewohnt seien. Derweil scheint irgendjemand auf dem Nebelmaschinenknopf zu sitzen und erst, nachdem AKJs Bassist für zwei Songs nicht mehr zu sehen ist, wieder aufzustehen.
Sympathischerweise wird der Zugabenblock schon angekündigt, bevor es überhaupt so weit ist und mit dem letzten Song noch ein Ohrwurm für die Rückfahrt geschenkt. „Give Never Up A Fight.“ Wobei der Rausschmeißer kommt dann eigentlich mit den Pixies vom Band.

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