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Pänther Piss, Cattus, Moped Talking, 27.12.2024 in Dortmund, - Bericht von Fö

Pänther Piss, Cattus, Moped Talking, 27.12.2024 in Dortmund

Nachdem ich letztes Jahr urlaubsbedingt gepasst habe, kann ich mich diesmal selbst einladen zu Punkys Birthday Bash! Übrigens, Anekdote am Rande, weiß ich eigentlich nur durch den Titel "Punkys Birthday Bash", dass die namensgebende Person auf den Namen Punky zu hören scheint, beziehungsweise ich wusste auch einfach nicht ob es sich bei Punky um den gleichen Menschen handelt, den ich unter nem anderen Namen kenne. Natürlich bin ich mir jetzt sicher, dass Punky der bürgerliche Name ist.
Das grundlegende Konzept dieser Feierlichkeiten ist natürlich punk aus dem Bilderbuch: Da wird einfach ne leerstehende Wohnung mitten in einem der dichtbesiedeltsten Spots von Dortmund okkupiert, drei Bands und dutzende Kästen Hansa reingekarrt, und, ja, dann mal sehen was passiert. Auch das wird zwar niemals die legendäre Bönx-Abrissparty toppen, aber es ist durchaus ein zartes Feierpflänzchen.
Das ganze Drumherum geht mir eigentlich grad weniger rein. Ich hab die letzten Tage fast nahezu nur mit mir selbst verbracht, was auch echt anstrengend sein kann, und jetzt halt hier plötzlich unter diversesten Leuten. Aber gut, die sind zumindest alle nett, glaube ich. Bin trotzdem froh, als irgendwann die erste Band los legt, dann bin ich nicht mehr auf Small Talk angewiesen.
CATTUS legen los. Das ist die Band, deren Namen auf dem Flyer niemand lesen konnte. Und so klingen sie auch! Ich habe keine Ahnung von dieser Art Musikgenre, habe aber wenig Zweifel daran dass da auf jeden Fall irgendwas mit Black Metal und Crust drin steckt, aber in der eher sphärischen Variante mit flimmernden Gitarrenwänden.
Dazu Gesang/Geschrei der dämonischen Sorte. Ich weiß nicht über welche Themen so gesungen wird, ich vermute keine guten. Die Band ist relativ neu, kommt aus Dortmund, ich denke es gibt noch keine Aufnahmen, zumindest gibt das Netz nix her außer ein paar Schnipsel bei Insta.
Also, mich überzeugt das! Find ich irre atmosphärisch und intensiv, lockert die Gehörgänge, entspannt die Nackenmuskulatur und ist, auch das als Pluspunkt, schnell vorbei. Kompakte kurze Sets sind halt einfach geil. Also, Cattus, im Auge behalten, wer auf Krach steht.
Anschließend PÄNTHER PISS! Auch aus Dortmund, auch relativ neu, zumindest behauptet man dies. Zuletzt gesehen im August im Subrosa, ich weiß also was mich erwartet!
Stellenweise find ich's tatsächlich mega. Es ist halt irgendwas mit Punk/Hardcore/Metal, schielt auch mal gen Motörhead/Hellacopters und gerade die Parts, die einfach mal gepflegter Arschrock sind, kommen ganz gut. Wirkt auch alles nicht mehr so stilistisch durcheinander wie noch im August.
Es ist auch gut voll im Zimmerchen, im Tanzkreis vor der Bühne wird fleißig geschoben und ein Crowdsurfer wurde nahezu die komplette Pause zwischen zwei Songs oben gehalten. Respekt! Charakterstudie Publikum: 1-2 Personen, die (vermutlich alkoholinduziert) mit komplett entgleisten Gesichtszügen Spaß daran haben, möglichst viel Impact auf der kleinen Tanzfläche auszuüben. Das sieht ein bisschen süß aus, aber auch ein bisschen dämlich, und fällt eh nicht mehr ins Gewicht wenn 10-20 Personen dem Pogotanz fröhnen.
Auch gut: Ich hab diverse Personen beobachtet, die die Pommesgabel in die Luft gehalten haben. Ist schon sehr trve metal hier das alles. Nunja, zurück zu Pänther Piss: erstaunlicherweise erkenne ich sogar ein paar Lieder wieder, noch erstaunlicher finde ich dass andere Leute sogar mitsingen, oder zumindest einigermaßen synchron Lippen bewegen können. So als hätten die Fans!
Ja, wie gesagt, irgendwie geil, hatte dann aber für mich doch irgendwie so seine Längen. Bester Song wie immer die Zugabe. Später erfahre ich noch, dass Bassist Schimek nach dem Auftritt noch eine seiner gefürchteten Hasstiraden gegen Bierschinken losgelassen hat. Das finde ich rührend, ich hätte gerne ein Tonbanddokument davon. Wir werden weiterhin alle deine Bands scheiße finden, keine Sorge!
Anschließend stehen wir so im Nebenraum, als irgendwann zwei Gestalten mit Vokuhilas und Proletenoberkörperbekleidung (inklusive Fuchsschwanz) durch die Wohnung marschieren, einer trägt ne laute Bluetooth-Box auf den Schultern, der andere ne Kiste Bier, und es läuft irgendne schmierige 80er/90er/Eurodance Musik. Vermutlich inspiriert vom Rattenfänger von Hameln, ziehen sie einige Feierwütige hinter sich her. Blind und fasziniert stolper ich hinterher.
Bei den beiden Protagonisten handelt es sich um MOPED TALKING. Auch ne neue Band, glaube ich, aber diesmal nicht aus Dortmund. Ich vermute einfach mal, eher von nem Dorf im Sauerland, aber was weiß ich schon. Man erzählt sich, dass das eigentlich Lehrer sind. Ja, passt.
Die Musik bleibt billiger Synthie-Trash, der Rest eigentlich auch. Einige Lieder sind bekannte Partyknaller die hier mit eigenen Texten drappiert werden, die eine Melange aus Ruhrpott-Klischee, Asi-Saufromantik und Straßenschlachten abbilden. Andere Lieder kenne ich entweder nicht (ich bin, was sowas betrifft, eh nicht sehr bewandert) oder sind selbstkomponiert oder aus dem Internet geklaut, was weiß ich denn, ist auch egal.
Ist zumindest für alle witzig, die nicht morgen aufräumen müssen! Natürlich ist dieses "Asi-Ballermann, aber auf ironisch" kein extrem innovatives Konzept, aber live schon irgendwie unterhaltsam. Zeitweise fühle ich mich aber eher wie bei ner mittelmäßigen Karaoke-Party mit Bad-Taste-Motto, konzeptuell ist das alles etwas dünn. Für die Zeit, den Ort und den Pegel (der anderen) aber natürlich genau richtig.
Romantisch war's auch.
Der Auftritt ging dann ungefähr so lange, wie der Handyakku hielt, dann verstummt die Musik schlagartig. Mördergeil. Ich bin, abschließend gesagt, doch etwas verzückt über diesen skurrilen Abend und über Livemusik, die vermutlich die halbe Nordstadt beschallt hat. Danke PUNKY und die vielen Helferlein, dass ihr so 'nen Quatsch macht. Bin nicht mehr lange geblieben, entweder die feiern immer noch oder das Haus ist längst zusammengefallen. Aber da ich noch keine Sirenen höre, hoffe ich auf ersteres.

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