Headshrinker, Delinquency, 24.01.2025 in Hannover, Stumpf - Bericht von niklas
Headshrinker, 24.01.2025 in Hannover
Heute will ich mal nen (für mich) neuen Laden in einer (für mich) neuen Stadt austesten. Und natürlich ist die Kamera dabei, schließlich will ich die geschätzten Bierschinkenleser*Innen daran teilhaben lassen. Aber schon im Eingangsbereich (und später auch über der Bühne und auf dem Klo) wird auf ein generelles Foto-Verbot hingewiesen! Also entspannen und das Konzert genießen, ohne sich Gedanken um Fotos machen zu müssen. Das find ich gut! So muss der Bericht allerdings (fast) ohne Bilder auskommen:
Immer nur in der gleichen Stadt rumgammeln ist doch langweilig. Also suche ich nach Konzerten auch gerne mal im Umland. Und dabei kristallisiert sich ein Wochenende heraus, an dem nur so "kann man hin, wenn sonst nix ist"-Konzerte stattfinden sollen. Immerhin wurden GRIM SILENCE in die Baracke gebucht, aber schon wieder Baracke? Einen Tag vorher sollen GRIM SILENCE auch im Stumpf in Hannover spielen. Nie von gehört und auch noch nie in der Stadt gewesen (außer vielleicht zum Umsteigen). Und eigentlich wollte ich da ja schon immer mal hin. Es gab da in meiner Jugend so eine Videokassette, die mir Hannover schmackhaft gemacht hatte: "Kampf der Welten - Chaostage 1995"! Nur für ein Konzert hinzufahren lohnt sich aber nicht so richtig. Mit der Liebsten wurde also noch ein bisschen Kulturprogramm geplant und zwei Übernachtungen gebucht. Und schon startet das Abenteuer!
Die Anreise verläuft selbstverständlich mit der Bahn. Überlegt euch selber eine Geschichte. Statt einmal sind wir dreimal umgestiegen, aber ansonsten wars ganz okay. Im Hostel eingecheckt und schon geht das los. Unterwegs finden wir einen Kiosk, der mit "Bier vom Fass - to go 2,-€" wirbt. Haben die aber gar nicht. Also gibt es örtliches Gesöff aus der Kanne. Obwohl wir zu spät sind, ist am Stumpf noch kein Einlass, weil GRIM SILENCE abgesagt haben. Schade. Aber wir sitzen vor der Uni und trinken Bier. Da kommt ein Punk vorbei mit einer Flasche Hansa in der Hand. Schnell kommt man ins Gespräch und ich erfahre Erfreuliches: Im Stumpf gibt es Hansa fürn Euro! Wun-der-bar!
Bier leer, rein ins Stumpf. Über der Tür hängt ein beleuchtetes Schild: "Hier tanzt der Abschaum". Find ich gut. 10er Eintritt; inzwischen ja auch ganz normal. Innendrin ist es so, wie ich mir das von einem Punkschuppen wünsche. Alles ist vollplakatiert und gestickert. Und wir erfahren, dass auch LOSE ausfallen und dafür DELINQUENCY (geiler Name, der Sozialarbeiter in mir jubiliert!) einspringen. Und hab ich schon erwähnt: Hansa für einen Euro? Ist das toll?
Besagte DELINQUENCY fangen dann auch schon zeitig an, obwohl der Laden noch unangenehm leer ist. Das ändert sich auch während des Konzerts nicht mehr so richtig. An der Theke wird mir aber versichert, dass es sonst viel voller sei. So haben aber wenigstens die drei Tanzenden ausreichend Platz. Ist das Slamdance, was die machen? Würde zu dem knackigen Hardcore, den DELINQUENCY so von sich geben, passen. Die Band lässt sich auch nicht von dem wenigen Publikum schocken und hat sichtlich Spaß. Das ist auch das Mindeste, wenn man extra aus Belgien hier her eiert!
Kurze Umbaupause und die Headliner HEADSHRINKER entern die Bühne. Auch aus Belgien und ebenfalls typischer Hardcore. Da muss irgendwo ein Nest sein...Gefällt mir aber auch ganz gut. Beide Bands spielen aber leider nur sehr kurz. Haben wohl noch nicht so viel Material oder das ist in Hardcore-Kreisen grade hip.
Nach dem Konzert bleiben wir noch etwas vor Ort und genießen kaltes Hansa (für 1,-€!!!). Vom Bandcatering sind auch noch Curry und Zimtschnecken übrig. Leider bin ich relativ satt, aber das Curry ist verdammt lecker! Die Veranstalter*Innen wollen irgendwann auch Feierabend machen und wir nehmen noch ein Wegbier (ein Euro pro Flasche) mit. Man legt uns zwar noch den Umweg in diverse Kneipen nah, aber heute war ja auch Arbeit und viereinhalb Stunden Bahnfahrt, also ruft das Mietbett.
Am Samstag versuchen wir dann einen vorher ausgekundschafteten Laden mit veganem Frühstück zu besuchen. Der hat aber zu. Dafür finden wir ein Restaurant mit veganem All-you-can-eat-Buffet, den wir fürs Abendessen abspeichern. Noch ein bisschen Kulturprogramm und am Sonntagmorgen geht es zurück in die Bahn. Während wir am Bahnsteig warten, kommt der Sonderzug aus Münster mit hunderten Fußballfans an. Gut, dass wir uns jetzt wieder verpissen!
Ey und noch mal zum Abschluss: Hansa 1,-€! Das war doch mal der übliche Kurs. Können sich ein paar Läden, die deutlich näher an Dortmund liegen, ruhig mal abgucken!