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Origami Angel, Leaves, 27.01.2025 in Köln, Helios37 - Bericht von Götz

Origami Angel, 27.01.2025 in Köln

Origami Angel sind eine Pop-Punk/Emo/Easycore-Irgendwas-Band aus Washington D.C., die zum Release ihres mittlerweile dritten Albums "Feeling Not Found" gerade zum ersten Mal Deutschland besuchen.
Ich bin aufgeregt, nicht nur aus Vorfreude, sondern auch weil ich nicht weiß was genau mich erwartet. Das Duo gibt es schon ein paar Jahre, hat fleißig getourt und mit ihren Releases anscheinend schon einige Wellen geschlagen und Klickzahlen erreicht. Aber anscheinend außerhalb meiner üblichen Bubble (was mich auch motiviert diesen Bericht zu schreiben). Zumindest habe ich sämtlichen Diskurs über sie nur im englischsprachigen Internet mitbekommen, und sie selber nur durch Spotify-Algorithmen entdeckt. Also ist der Köln-Ehrenfelder Konzertsaal heute an einem Montag ausverkauft und brechend voll oder stehe ich da gleich mit 10 anderen Leuten? Auf Facebook haben 20 Leute auf "Interessiert" gedrückt. Ach nee, da sind ja eh keine jungen Leute mehr.
Die Wahrheit ist irgendwo dazwischen. Es ist sichtbar nicht ausverkauft, aber schon beachtlich gefüllt im Helios37, wo ich schon bereits viele schöne Konzertabende erlebt habe, und das auch wirklich eine angenehme Größe hat.
LEAVES ersetzen heute (und beim gestrigen Auftritt in Hamburg) kurzfristig "Swan Songs" als Support. Kommen aber ebenfalls aus Münster und machen ähnliche Musik, nämlich melodischen Emo der etwas älteren Schule, so die Ära Samiam oder Weakerthans, von denen der Sänger auch ein Shirt besitzt.
Es blieben bei mir zwar keine einzelnen Songs hängen, aber als Anheizer hat das ganz gut geklappt. Sie geben ihr bestes, um die Menge auf Origami Angel zu hypen und im Gegenzug fängt diese auch ein bisschen an sich zu bewegen.
Außerdem sind sie für Fragen offen und versprechen sogar in diesem Jahr Musik zu veröffentlichen.
Der Beginn des anschließenden Sets von ORIGAMI ANGEL war wohl auf die Minute genau vereinbart, da die beiden nach dem Soundcheck erst mal noch ein paar Minuten gemütlich am Handy chillen. Typisch Gen Z halt.
Dann aber pünktlich Handypause für alle.
Der Schlagzeuger Pat Doherty (keine Verbindung zu Pete) hat sein Set ein paar Fußbreit weiter nach vorne aufgestellt, da wie gesagt nur 2 Leute auf der Bühne stehen. Schlagzeug, Vocals und Gitarre kommen also menschengemacht, die restlichen Bässe, Keys, Backing Vocals etc. aus der Konserve.
...was aber nicht heißt, dass die beiden sich zurücklehnen. Denn oft wechselt Ryland Heagy innerhalb eines Songs ganz schnell von melodischen Gesangsparts zu Math-Rock-Gefrickel auf der Gitarre und Pat holt dazu dann auch immer wieder Blastbeats und Breakdowns etc. raus. Aber trotzdem klingt alles wie aus einem Guss!
Es wird also sogar auch zu jedem zweiten Song ein Pit freigeschaufelt. Und bei den Breakdowns fliegen im mittlerweile recht warmen Helios auch schonmal die Ellebogen. Aber so etwas wie Crowdkill-Aktionen gab es meinem Ermessen nach zum Glück nicht.
Die beiden greifen oft nerdige und nostalgische Referenzen auf, vor allem im Bezug auf Videospiele und Serien der 00er-Jahre (Man schaue sich nur einmal die EP "Gen 3" an). Zwischen den Songs laufen auch ab und zu so chillige Instrumentals vom Band, die so klingen als könnten sie aus einem Nintendo-Gamecube-Spiel stammen. Vielleicht tun sie das auch? Obwohl, nee, dann würde es bestimmt Abmahnungen von Nintendo hageln.
Passend dazu aber noch einen Shoutout von mir an die Person, die den ganzen Abend über Fotos und Videos auf ihrem 3DS gemacht hat! Das hat so herrlich schön ins Gesamtbild gepasst
Ein paar meiner Lieblingstracks haben zwar gefehlt, aber man kann ja nicht alles haben. Gerade "My PG County Summer", der über gewisse hasserfüllte Besucher in Washington D.C. handelt, hätte gut in diese bizarre Woche gepasst.
Aber da sie sich bisher mit jeder Veröffentlichung stetig verbessert haben, ist auch kein Song in der Setlist fehl am Platz.
Es wurde also ein Montagabend mit Musik die trotz der vielen verschiedenen Einflüsse durchweg viel positive Energie versprüht, ohne besonders cringy oder bemüht rüberzukommen, sondern einfach nur sympathisch und kompetent. Nur ob der Nickname "Gami Gang" wirklich sein muss, da bin ich mir noch unsicher.
Bin aber auf deren Zukunft gespannt. Hot Mulligan, die auch heute im Publikum auf vielen Bandshirts vertreten sind, haben es ja bereits hier auf größere Bühnen geschafft.
Ryland deutet auch an, dass sie gerne wieder aufs Festland zurückkehren, aber erstmal gehen die beiden im Anschluss noch auf UK-Tour und ihre mittlerweile zweite Asien-Tour (tatsächlich sogar mehrere Länder in Asien und nicht nur Japan!)


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alexanderdavide
(alexanderdavide)
01.02.2025 18:14
Liebe es, wie sich die Bierschinken-Meinungen zu Leaves auseinandergehen.

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