The Meffs, Meryl Streek, 06.03.2025 in Dortmund, FZW - Bericht von der Redaktion
The Meffs, 06.03.2025 in Dortmund
Hatte mich bis vor kurzem gar nicht so mit den Meffs beschäftigt, hin und wieder mal nen Song von denen angehört, dann gelesen dass Frank Turner seine Finger mit im Spiel hat, kann ja nur gut werden. Trotzdem irgendwie ein paar Nächte drüber geschlafen ob ich mir ein Kärtchen fürs Konzert besorge. Irgendwann tauchte der Name Meryl Streek auf, musste ich nicht lange überlegen, hatte den schon länger aufm Schirm, spielt in Dortmund, mein persönlicher Main Act, zur Sache. Wo ist eigentlich Maks, der ist doch sonst überall wo die Meffs spielen? Tja, dann müssen wir halt die Stellung halten. Also, wie fang ich an. Alle paar Jahre schafft es die Punkrock-Szene, ne Band hervor zu bringen, die mit Frische und Elan die ganzen alten Hasen, äh, alt aussehen lässt. Gefolgt davon, dass die Band durch die Decke geht und damit für echte Subkulturler uninteressant wird. The Meffs sind für mich noch auf nem akzeptablen Level, bisher hab ich sie nur auf Festivals oder als Support gesehen, erste Headliner-Show für mich also. Nix wie hin!
Catcht mich direkt, live noch mal viel aggressiver und macht einfach Bock. Ja, MERYL STREEK. Kannte ich bisher nicht wirklich. Der Name lässt eine pseudowitzige HC-Band mit Vorliebe für Prominenten-Verballhornungen vermuten, was sich dahinter verbirgt ist aber deutlich origineller. Ein Einzelkünstler mit Musik vom Band und aggressiven wütenden Spoken-Word-artigen Lyrics. Stark!
Unterschreibe ich so blind. Blind wird man auch vom Strobo, ich fühle mich wie auf ner Techno Party in nem dunklen, dreckigen Club voll geil, passt zum Gesamtkonzept. Kommt aus Dublin/Irland. Von den Texten kommen naturgemäß nur Bruchstücke und grobe Themen rüber, kickt mich aber durchgehend. Ich interpretiere viel mit Klassenunterschieden, gesellschaftlichen und politischen Problemen. Mit viel Wut und Fuck You. Irre geil! Hat natürlich was von Sleaford Mods, aber auch von 100Blumen, so vom Sound her.
Ich war mal in London auf ner Show, wo nacheinander Songwriter, Comedians, Spoken Word und ne Punkband aufgetreten sind, was ein Konzept ist das es in Bars auf den Inseln wohl häufiger gibt und echt gut funktioniert. Meryl Streek erinnert mich an all das, nur eben fusioniert zu einer Person. Find ich stark! Bin sehr angetan.
Echt schwer Meryl Streek überhaupt ganz gut zu knipsen, (meine Photos sind alle hart verwackelt), er zappelt über die Bühne, fummelt immer mal wieder am Bühnen-Licht rum, holt nen Tritt, tapst durchs Publikum, schreit uns an, geil. Genau das was ich auf nem Donnerstag Abend nach 4 Tagen Lohnarbeit brauche.
Gespielt werden Hits wie: "Gambling Death", "If this is life", "Death to the landlord" und "Matter of fact".
Muss ich auch im Auge behalten. Richtig stark! Hätte mir gerne noch den Oberhit "Dogs" (feat. The Chisel) gewünscht, man kann nicht alles haben & bekommen, nun gut. Klasse Show, werde ich mir bei der nächsten Gelegenheit noch mal geben.
Ne Show mit dem Song "Spitfire" von "The Prodigy" zu öffnen, feine Sache, kommt schon sehr fett, ballert.
Oh, das hab ich gar nicht erkannt. Ich Banause. Dann THE MEFFS! Der FZW-Club ist gut gefüllt, ich hätte sogar eher mit weniger Leuten gerechnet, aber der Ruf eilt ihnen voraus und nicht zuletzt haben sie ja schon auf zahlreichen Festivals die Leute begeistern können. Was uns vor allem auffällt: Der hohe Altersdurchschnitt. Davon will ich mich zwar nicht ausnehmen, aber ich hätte irgendwie ein jüngeres, queereres Publikum erwartet.
What A Life" raus, muss aber zugeben das noch gar nicht wirklich gehört zu haben, dementsprechend zünden eher die älteren Songs bei mir.
Ansonsten: Da wird schön über die Bühne gewirbelt, 2 Personen, trotzdem packender Sound, geile Songs, ich finds erneut super. Vorn paar Monaten kam ihr erstes richtiges Album "
Das ganze Set ist gut gemischt, die Rezeptur stimmt und zündet ganz gut. Ey, und quasi zwei mal "The Prodigy", geil. Ansonsten aber viele Textsichere im Publikum. Toll! Meine Highlights: "Stand Up Speak Out", "Broken Britain Broken Bones" und natürlich das Prodigy-Cover "Breathe". Irre.
Auf jeden Fall, da kommt der "Gute" noch mal eben auf die Bühne und nimmt förmlich mal eben alles auseinander, Punk. Ein Song mit Feature von Meryl Streek, kommt auch sehr gut!
Insgesamt knapp zwei Stunden live Musik mit drei super sympathischen Menschen, kann man machen. Super Abend, hatte Spaß, ich spaziere gemütlich nach Hause. good night. Erfrischend kurzes Set, wie lang war das? Unter ner Stunde oder? Jedenfalls lang genug für ausreichend Hits, kurz genug um nicht öde zu werden. Auch keine unnötig in die Länge gezogene Zugabepause. Alles richtig gemacht. Sängerin Lily meinte irgendwann, sie sehen es als ihre Aufgabe, dass wir mit ner besseren Laune das Konzert verlassen als wir morgens aufgestanden sind. Ich würde sagen, das ist gelungen!