Press Club, DZ Deathrays, 18.06.2025 in Berlin, Neue Zukunft - Bericht von matsch
Press Club, 18.06.2025 in Berlin
Auf dem Weg zur Neuen Zukunft bin ich die ganze Zeit irritiert, dass mich das Hosentaschennavigationsgerät anders führt als angenommen. Auch finde ich mich vor Ort nicht mehr zurecht, dabei bin ich sicher, schon ein paar Mal dort gewesen zu sein. Des Rätsels Lösung wird mir am Ende des Abends klar: Es ist "Neue" Zukunft, weil die alte Zukunft, die ich kenne, dem Berliner Mietmarkt zum Opfer fiel.
Wie PRESSCLUB kommen auch DZ DEATHRAYS den weiten Weg aus Australien ins sommerlich temperierte Berlin und eröffnen den Abend pünktlich.
Das Set beginnt grungig poppig und wird im Verlauf heavier. Im Mittelfeld rockt es arschgut. Anfangs ein bisschen wie die dreckigen Nachbarskinder von Kings Of Leon mit Riffs von Nirvana, fahren sie schnell mit eigenem, gut nach vorne peitschenden, wüsten Groove. Bei einem Song klingt der Drumbeat wie in Led Zeppelins „Immigrant Song“.
Das Set beginnt grungig poppig und wird im Verlauf heavier. Im Mittelfeld rockt es arschgut. Anfangs ein bisschen wie die dreckigen Nachbarskinder von Kings Of Leon mit Riffs von Nirvana, fahren sie schnell mit eigenem, gut nach vorne peitschenden, wüsten Groove. Bei einem Song klingt der Drumbeat wie in Led Zeppelins „Immigrant Song“.
Meine Begleitung verortet sie auf dem Freak Valley und siehe da: nach dem Konzert erfahren wir, dass sie beim diesjährigen in Kürze dabei sein werden.
Das Publikum ist anfangs verhalten, dann aber richtig warm gespielt.Von verhaltenem Beifall zu ausgedehntem Jubel in 30 Minuten. Und am Merchtisch sind DZ DEATHRAYS auch noch supernett.
Zu erwähnen wäre noch, dass sie das ganze ohne Bassgitarre veranstalten und trotzdem genug Low End im Sound haben. Lob an dieser Stelle auch dem/den Tonmensch/en.
Zu erwähnen wäre noch, dass sie das ganze ohne Bassgitarre veranstalten und trotzdem genug Low End im Sound haben. Lob an dieser Stelle auch dem/den Tonmensch/en.
Nach einer sehr kurzen Umbaupause, die grade für eine schnell getrunkene aber aufgrund der steigenden Temperatur in der vordachartigen Halle notwendigen Zitronelimo reicht, betreten Gitarre, Bass und Schlagzeug von PRESS CLUB die Bühne.
Bass und Schlagzeug sind anders besetzt als die letzten Male und ich hatte die zwei neuen Gesichter schon im Social Media Feed der Band entdeckt, konnte aber nicht herausfinden, was der Grund für den Tausch ist. Zumindest beim Drummer vermute ich die frische Vaterschaft, von der ich im Rahmen der Albumveröffentlichung des neusten Werks der Australier*innen mitbekommen habe. Dieser hat das Ganze wohl in kürzester Zeit eingetrommelt und sich dann in die Kinderstube begeben.
Der Drummer heute hier in Berlin schlägt (sich) aber super. Die höllisch viertelnden Hi-Hats, die Frank Lees vorlegt, spielt er vielleicht gelegentlich etwas langsamer, dafür kommt so aber der Druck in den Songs gut zur Geltung.
Als die Gitarre ziemlich am Anfang ausfällt, spielt die Band unbeirrt weiter und man hört, wie gut der Bass klingt und wie toll die Lines und der Gesang sind. Die Gitarre kommt dann genau richtig wieder rein und die erste Gänsehaut stellt sich ein.
Das Publikum ist für Berlin und verglichen mit dem Publikum meiner letzten Konzertbesuche ungewöhnlich fröhlich. Vielleicht überträgt sich auch die Freude der Band. Ich gerate ins Schwärmen.
Spätestens nach einem Drittel haben sich im vorderen Bereich alle zu einer hin- und her tanzenden/pogenden/springenden Suppe vereint und rufen begeistert Strophenzeilen und Refrainteile in Richtung Bühne. Zwischendurch löse auch ich mich auf, sowohl weil's so warm, aber auch weil's so schön ist.
Nachdem PRESS CLUB noch eine Zugabe gespielt haben, umarmen sie im Anschluss direkt am Merch ihr Publikum und stehen draußen im „Garten“ zwischen S-Bahngleisen und bunter Mauer auf staubigem Grund rum. Während wir dort mit abkühlen, fallen wir uns schon mit den tollsten Momenten gegenseitig ins Wort.