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The Drowns, Billy Liar, 04.07.2025 in Berlin, Wild at Heart - Bericht von alexanderdavide

The Drowns, Billy Liar, 04.07.2025 in Berlin

Du bist so wunderbar, Berlin. In vollen Zügen gondele ich von Zwickau über Chemnitz und Elsterwerda in die Hauptstadt. Nur hier kann man einen Freitag überbrücken und dabei The Drowns und Wisdom in Chains zur Auswahl haben. Oder die Sex Pistols! Aber das wäre Geld- und Zeitverschwendung.
Was muss ein Support für The Drowns mitbringen? Ich meine, es wartet eine Wucht an Live-Band, weswegen es besser nicht langweilig sein sollte. BILLY LIAR ist nun kein unbekanntes Gesicht, kann man hier und da mit Frank Turner sehen und so. Nichtsdestotrotz stößt Solo-Akustik bei mir immer wieder auf leichte Skepsis, ob es reicht, das Publikum warmzuspielen. Möglicherweise kommt der Eindruck aber daher, dass es eine schwierige Kunst ist und man viel seltener gute oder überhaupt irgendwelche SolistInnen zu Gesicht bekommt, zumindest als Provinzpunk. 
Billy Liar holt jedenfalls alles raus, was 1-Mensch-Gitarre bieten kann. Die Musik wird in allen Formen variiert: Geschwindigkeit, Lautstärke, Spielintensität, inhaltliche Motive. Es geht um Dinge wie eine beschissene Zeit in der High School, schreckliche Neujahrsfeiern und Kopf-in-Sand-Problembewältigung. Es ist ein Drive und eine Motivation zu spüren, die eine Vorstellung dieser Art zu einem vollwertigen Erlebnis macht.
Nach kurzer Pause hauen THE DROWNS in die Saiten. Die Energie, die dieser Punk'n'Roll ab Song 1 versprüht, ist unbeschreiblich. Da greifen alle Zahnräder ineinander, und kommen nie zum Halten. Das Publikum sieht sich beim einen Song tanzend, beim anderen singend, ohne dafür je eine Animation der Band zu brauchen. Selbstverständlich die Musik, aber auch das angenehm düstere Wohlfühlambiente des Ladens tragen dazu bei.
Die eskalative Stimmung regt so manchen Altpunk in den vorderen Reihen zu übermäßigem Bierkonsum und -verschütten an, was ernsthaft auf die Nerven geht. Einer verliert tatsächlich noch das Gebiss im Gemenge. Lose gegangene Körperteile sind selbst für The Drowns neu. Jene spielen heute extra viele alte bzw. gemäß eigenen Angaben selten live gespielte Songs, ohne dabei je eine schlechte Figur zu machen. Aus gegebenem Anlass gibt es eine deftige Ansage gegen all den faschistischen Scheiß, der weltweit vor sich geht, was mit einem Cover von "Nazi Punks Fuck Off" abgerundet wird. Einfach eine charmante Band.
Das Wild at Heart geht jetzt in den Barmodus über, aber alt werde ich nicht mehr. Eine runde Sache war's.


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