Pionera, 12.07.2025 in Berlin, Schokoladen - Bericht von der Reda...

Fö: Berlin Wochenendbeschäftigung, nächster Teil. Wir haben immer noch Samstag, kommen gerade von nem Soli-Konzert im Skatepark und beschließen, zur weiteren Abendgestaltung in den Schokoladen zu wechseln. Es spielen zwei mir zuvor nicht bekannte Bands namens Pionera und Apostrophe, wobei wir Apostrophe aber bereits verpasst haben - im Schokoladen muss früh Schluss sein mit Livemusik, und wir kommen ja gerade noch von woanders, und als Krönung gibt es heute auch noch Bahnchaos wegen nem Rave oder so. Tja. Also sorry, nix mit Apostrophen für uns.
Paula: Rave the Planet glaub ich. Loveparade Nachfolger. Und Regen. Regen ist für die Bahn auch immer ganz schlecht. In letzter Zeit sind mir die Öffis nicht so wohlgesonnen. Irgendwie gewöhnt man sich aber auch dran, nie anzukommen, wie ursprünglich geplant. Heute hab ich zum Glück noch Wegverpflegung in Form eine letzten Solicocktails aus dem Skatepark dabei, der beim Warten unter halbwegs trocken haltenden Haltestellendächern geschlürft werden kann.

Fö: PIONERA kommen aus Alicante! Da war ich schon mal. Kann mich an Cocktails in 1-Liter-Bechern erinnern, an nen verkaterten Tag auf einer Insel, und an das farbenfrohe Stadtfest. Punk habe ich dort nicht entdeckt. Aber Götz war gerüchteweise kürzlich dort in einer Punkkneipe. Gibt also auch Subkultur, und ein Auswuchs davon sind dann anscheinend PIONERA.

Fö: Mag sein dass ich heute einfach sehr empfänglich für Livemusik bin, aber mir macht das auf Anhieb richtig Laune! Sehr dichter, packender, drückender Sound. Ich weiß gar nicht wie man das beschreiben soll, aber man hat einfach an keiner Stelle des Konzertes das Gefühl, dass irgendein Ton zu viel oder zu wenig gespielt wird.
Paula: Ich stehe ein paar Meter hinter Fö und stelle irgendwann erstaunt fest, dass sich beim Tanzen um ihn herum eine große Pfütze bildet. Spongebob-Schuhe nach zwei Tagen Regen…Ich hab irgendwann die Chance genutzt, mir meine Klamotten (und Schuhe) unter dem Handfön auf Klo noch etwas trockenzufönen.

Fö: Ist natürlich irgendwie Punk, hat auch Hardcore- und Metal-Einflüsse, laut Bandcamp auch Mathrock, aber dazu äußere ich mich nicht. Assoziationen hab ich an Propagandhi und No Means No, wegen dem oft melodischen Gesang aber auch an spanischen Schlagerrock à la Héroes del Silencio. Verrückt!
Paula: Ich bin musikalisch auch total von denen beeindruckt und genau dieses spanische Schlagergefühl stellt sich zwischenzeitlich auch bei mir ein. Total strange die Kombi.

Fö: Verrückt im positiven Sinne auch der Drummer. Zieht wilde Grimassen und hämmert auf sein Instrument ein wie ein Oktopus auf Tollwut. Stark! Ansagen meistens auf spanisch, was irgendwie komisch ist, aber auch irgendwie geil.
Paula: Haha, stimmt, jetzt wo du es sagst. Kam mir aber irgendwie garnicht so merkwürdig vor. Allzu viel verstanden hab ich zwar nicht, aber es passte einfach auch zur Musik.

Fö: Anschließend feiern wir noch in Oscars Geburtstag rein und tauschen alte Geschichten aus. Auch das sehr irre!
Paula: Sogar Chrü kommt zum Reinfeiern noch vorbeigeschneit. Entweder kennen wir uns alle einfach schon sehr lange, oder sind mittlerweile wirklich einfach alt…Standesgemäß werden statt Geburtstagskerzen hier brennende Sambucagläschen ausgepustet und als schönen Abschluss für dieses aufregende Wochenende, sitzen wir am Sonntag noch stundenlang zu viert beim gemütlichen Frühstücksbrunch und hören so einige meiner neuen Platten, bevor ich meine lieben Wochend- und Tagesgäste dann auch verabschiede. Bis zum nächsten Mal!
Fö: <3

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