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Slumcult Gathering: Japanische Kampfhörspiele, Kinski, Menschenstaub, Carnal Tomb, Orphalis, Amimia, 25.07.2025 in Dortmund, FZW - Bericht von der Redaktion

Slumcult Gathering, 25.07.2025 in Dortmund

Matt Greasejar: Mo von Menschenstaub reiht sich in den Reigen der Veranstalter ein, die das FZW mit lokalem bis regionalem Subkultur-Content beleben. Seinem musikalischem Background folgend, gibt's heute für den FZW-typischen symbolischen Zehner mal ordentlich Geknüppel, von Death Metal über Grindcore bis Crust.
Dr. Mabuse: Erst als ich erschöpft aus dem FZW nach Hause gehe realisiere ich, wie ich diese Art von Festival vermisst habe. Als ich in den frühen 90er Jahren angefangen habe auf Metal-Konzerte zu gehen wurden die noch von der Rock Hard mit organisiert und fanden dann in den Ruhrrockhallen oder dem Soundgarden statt! Großes Lob daher an Mo, verbunden mit der Hoffnung, dass das jetzt regelmäßig passiert!  
Matt Greasejar: Den Auftakt machen allerdings Amimia aus Dortmund mit chön chwermütigem Depressive Suicidal Black Metal. Das muss man an diesem sonnigen Sommernachmittag schon wollen. Aber ich will ja.
Matt Greasejar: Wie so viele BM-Bands hat auch Amimia eine "Kernbesetzung", die in Proberaum und Studio an den Songs feilt, hier Sängerin Freya und Drummer Sven. Ob Freya live außerdem Gitarre...
Matt Greasejar: ...oder Bass spielt, wäre noch zu recherchieren. Gesungen haben beide, und das nicht schlecht. 
Matt Greasejar: Überhaupt packt mich das live mehr, als erwartet. Auf Konserve zelebrieren Aminia ihren Black Metal äußerst ruhig, getragen und atmosphärisch, mit Piano und sphärischen Synthie-Wänden. Das mögen viele - ich persönlich hab's ja lieber, wenn es ein bisschen scheppert.
Matt Greasejar: Und wat soll ich sagen - genau das tut es auf der Bühne. Natürlich wird der Style von Amimia auch live nicht zu War Metal. Aber das entscheidende Stückchen mehr Schmackes hat es hier&heute halt schon. (Manche Menschen behaupten, ich sei in dieser Hinsicht auch leicht zufrieden zu stellen - gib' mir genug Blastbeats, und ich hab' dich lieb. Aber das ist natürlich Unfug.) 
Dr. Mabuse: Sehr geiler Sound. Ich habe die Band schon mal in Bochum in der Trompete gesehen und für gut befunden, aber heute ist das einfach eine Soundwand, die da auf einen einwirkt. 
Matt Greasejar: Die Gitarren - hier der Live-Gitarrist mir unbekannten Namens, Schwarzmetaller bleiben ja gerne anonym -  bekommen deutlich mehr Raum, und das Ergebnis hat dann für meinen(!) Geschmack auch wieder mehr mit Metal zu tun.
Matt Greasejar: Zurück ans Tageslicht: Orphalis sind ebenfalls lokale Helden aus Dortmund, haben schon vier(!) Alben raus, das letzte beim renommierten indischen(!) Szene-Label Transcending Obscurity. Mir sind sie trotzdem neu, aber Technical Death ist auch nicht unbedingt meine Baustelle.
Matt Greasejar: Machen dann aber doch überraschend viel Spaß. Dass die Band ihre DM-Vorbilder eher in den Staaten als in Knäcke-Country hat, macht sich nicht nur im Tempo sondern auch im Verzicht auf ultra-tiefe Growls bemerkbar - und damit haben sie bei mir direkt einen Stein im Brett.
Dr. Mabuse: "Ich sehe Dich nicht moshen, ändere das!"  
Fö: Das hier dürften CARNAL TOMB sein oder? Ungefähr bei denen stoße ich dazu, komme gerade von nem Pop-Festival und bin guter Dinge, hier zum Abschluss noch ein wenig die Gehörgänge durchgepustet zu bekommen. Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt so der Metal-Fan bin und von Carnal Tomb noch nie gehört habe.
Fö: Death Metal soll das wohl sein, drückt auch ganz gut und macht durchaus Bock! Was ich bei Metal und anderen "harten" Musikstilen immer etwas lächerlich finde, ist dieses demonstrative Zurschaustellen von Härte und Stärke, egal ob von Band oder von Publikum. Ist mir hier auch etwas zu viel, aber abgesehen davon: ganz geil!
Matt Greasejar: Ey! Nicht bereit, für Metal zu sterben?!
Fö: DeMaio ist für mich ne Pommes-Sauce.
Dr. Mabuse: Mein Kollege meint sofort: "Die erinnern mich an die Schweden, wie heißen die noch? Dismember!" "Oh ich dachte Entombed!" Ich feiere die total ab. Ich wusste es nicht, aber das habe ich heute gebraucht. Obwohl ich damals oft eher widerwillig mit meinem älteren Bruder auf Death Metal Shows gegangen bin, weil ich Black Metal irgendwie geiler fand. Why not both! Benediction fällt mir als Referenz auch noch ein! 
Matt Greasejar:Die sri-lankische Gastronomie an der Rheinischen Straße schaufelt einem für vergleichsweise schmales Geld unglaubliche Mengen leckeren, in gar nicht mal so kleiner Auswahl auch veganen Essens auf den Teller. Das ohne Hektik wegzuspachteln, dauert ziemlich genau ein Carnal-Tomb-Set und die vorherige Umbaupause. Schade eigentlich, aber "man kann nicht alles haben, wo soll man es hinstellen?" (Ian Fraser Kilmister)
Fö: KINSKI - immerhin ne Band, deren Namen ich schon mal wahrgenommen habe. Grindcore ist das, sagt mein schlauer Zettel. Hab ich natürlich auch keine Ahnung von, es ist aber auf jeden Fall ein Musikstil, bei dem man nichts von den Texten versteht und alle ganz bestialisch ausrasten
Fö: Vor der Bühne fliegen jede Menge Körperteil in alle Himmelsrichtungen, so mit etwas Abstand durchaus unterhaltsam anzuschauen! Auf der Bühne zwei Sänger, die sich die Seele aus dem Leib brüllen. Ein Sänger trägt ein Terrorgruppe-Shirt, das ist sympathisch. Und der Drummer ein Shirt vom Zentrum für Politische Schönheit, was auch zeigt dass die Band auf der richtigen Seite steht. Toll!
Matt Greasejar: Das ist wirklich ein mächtiger Abriss, den die vier - heute ohne Bass - hier veranstalten. Aber die Café-Bühne des FZW ist für alles, was grob in Richtung Hardcore geht, ja eh ein quasi ideales Biotop.
Matt Greasejar: Hardest working man in Kinskicore. Leckoschinzky, wat hat der seine Schießbude zermetert! Aber wer sein Handwerk bei Cytotoxin und Stillbirth gelernt hat, der weiß halt, wie man knüppelt.
Fö: Runter in den Club zu JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE. Die hab ich schon ne ganze Weile nicht mehr live gesehen, das letzte Mal dürfte noch im alten FZW gewesen sein. Krass. Die Besetzung seitdem etwas anders, es gibt nen "neuen" Sänger. Wenn ich die Ansagen richtig verstanden habe, sind es eigentlich zwei Sänger, aber einer ist im Urlaub.
Fö: Auch hier nennt sich das wieder Grindcore, mit dem Unterschied dass man hier und da sogar Passagen aus den Texten versteht. Verrückt!
Matt Greasejar: Falls Nachfragen aus Mülheim/Ruhr kommen: Das Shirt ist bis zum Schluss angeblieben.
Fö: Jemand aus dem Publikum brüllt "Wall of Death", der Sänger nur so "ja dann mach doch". Witzig!
Fö: Als ich ankam, hatte ich ja Sorge, MENSCHENSTAUB schon verpasst zu haben, aber die ausgehängten Zeitpläne verraten: Die machen heute den Abschluss. Stark! Auch selbst mit der Orga dieses Festivals verwachsen, können die sich das ja mal gönnen.
Matt Greasejar: Da kannste dich bei den Arbeitgebern der Jungs bedanken - für den eigentlich geplanten Opener-Slot kamen nicht alle früh genug von der Schaufel. Im Nachhinein finde ich aber, dass die Band-Reihenfolge dramaturgisch genau richtig war.
Matt Greasejar: Ja, Menschenstaub. Die lokalen Krustentiere haben den harten Job, nach JaKa noch mal mit hartem Sound Stimmung zu machen. Das erfordert natürlich die entscheidende Portion Extra-Einsatz, hier killt der Sänger die Crowd noch selbst!
Fö: Zugegebenermaßen fand ich das tatsächlich intensiver und druckvoller als JaKa zuvor - aber auf der kleinen Bühne ist halt einfach alles geiler, machste nix!
Matt Greasejar: Mit ihrer Mischung aus hart bretterndem D-Beat, sludgigen Stampf-Parts und Mos immer mal wieder subtil eingestreuten schwarzmetallischen Tremolo-Riffs haben Menschenstaub *mich* ja sowieso auf ihrer Seite. Aber dem Rest, der nach dem Headliner noch da ist, scheint's auch zu gefallen.
Fö: Jau! Tolles Ding! Freu mich über eine niedrigschwellige FZW-Veranstaltung mehr, weiter so!


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