Tonto, Keista Bjauri Zuvis, Tulgirdas, 30.07.2025 in Vilnius (LT), XI 20 - Bericht von Dr_Lü-Ken_moderiert
Tonto, 30.07.2025 in Vilnius (LT)
Erster Auftritt im abenteuerlichen Keller des xi20 gehört der Einzelperson Tulgirdas, anscheinend aus der Stadt kommend. Es ist wohl ihr erster Auftritt und die Vorfreude und Anspannung ist ihr deutlich anzumerken. Musikalisch bietet sie sphärische Gesänge und experimentelle elektronische Klänge an, die sie mit Hilfe von Loopmaschine, Synthie und Stimmenverzerrer ordentlich ins Absurde bringt. Dennoch hat die gesamte Performance etwas Waldhaftes und Mystisches. Dazu passt auch ihr unglaublich farbenfrohes Outfit, womit sie im Bühnenlicht an eine Fee erinnert. Toll.
Nächste Band des Abends: Keista Bjauri Zuvis, auch aus Vilnius. Die Zweier-Kombo besteht aus einer Drummerin und einem Synthie-Spieler. Völlig nachvollziehbar präsentieren sie sich als Drum‘n‘synth Band. Und das richtig gut. Die Drummer spielt immer wieder wilde jazzige Parts, der Synthie verliert sich auch immer wieder ins völlig Abgedrehte. Dann wiederum mündet das Ganze im Stakkato eines Techno-Beats. Wild und spannend.
Letzter Auftritt des Abends gehört Tonto aus Italien/ den Niederlanden. Das Drumset stand bereits um Beginn des Auftritts vor der Bühne auf dem Boden. Und auch schon vor dem Auftritt hingen weiße Girlanden von der Decke. Nun klärt sich das Ganze auf. Tonto setzt sich auf seinen Hocker, zieht eine Maske auf, die an den Girlanden befestigt ist und einen Stimmenverzerrer enthält, tritt bei dunklem Raum erstmalig auf die Kick und der dunkle Raum erleuchtet in blauem Licht. Zu seinen Drums gesellen sich noch elektronische Klänge und Gitarren vom Band. Auch hier wird alles noch mal ordentlich durch die Verzerrmühle gedreht. Der gesamte Auftritt ist super noisig und ist einfach nur abgefahren anzusehen. Tonto erinnert mich an einen Sohn von Darth Vader und einer Spinne, der auf Speed am Schlagzeug sitzt. Unglaubliches Set. Insgesamt alles musikalisch nicht so mein Ding, aber live funktionieren alle drei Bands richtig gut. Und immer toll, Subkultur in anderen Ländern zu sehen.