Authority Zero, Chaser, The Last Gang, 31.07.2025 in Wermelskirchen, AJZ Bahndamm - Bericht von Zwen
Authority Zero, 31.07.2025 in Wermelskirchen
Als ich um genau 19:32 Uhr das AJZ betrete, spielen THE LAST GANG bereits. Die Ansage, es würde pünktlich (!) um 19:30 Uhr losgehen war also alles andere als ein Bluff. Das Quartett aus Kalifornien spielt mal wieder einen sehr gelungenen Auftritt, der jedoch viel zu schnell vorbei ist, weshalb ich kaum Chance habe mich auf die Band einzulassen. Außerdem ist es so voll, dass ich zunächst gar nicht so wirklich in den Saal reinkomme und den Auftritt zunächst stark sichtbeschränkt verfolge.
Hatte Brenna eigentlich den ganzen Auftritt keine Gitarre umhängen oder habe ich einfach nur den Gitarren Umhänge-Part bei ihr verpasst?
Dann CHASER, die freundlichste Fat Wreck-Band. Außerdem spielen sie sehr schnell. Tatsächlich ein sehr starker Auftritt, wo gottlos Skatepunk geschrubbt wird und zwischendurch Ansagen a la PMA-Coach gemacht werden.
"GLAUBT AN EUCH LEUDDE, DANN KÖNNT IHR ALLES SCHAFFEN!"
"GLAUBT AN EUCH LEUDDE, DANN KÖNNT IHR ALLES SCHAFFEN!"
Der Sänger betreibt auch kräftig Stagediving. Dank Funkmikro ist das alles gar kein Problem und generell achten hier im AJZ auch wieder alle sehr vorbildlich aufeinander.
In der kurzen Pause (der Zeitplan wird heute strikt eingehalten!) treffe ich dann doch noch bekannte Gesichter. Zumindest schickt mir ein Kumpel exakt dieses Foto und ich wundere mich zuerst noch, warum jetzt scheinbar jedes A(J)Z eben dieses Harald-Juhnke-Zitat zur Schau stellt, bis mir dann beim Texten auffällt, wer da - ebenfalls beim Texten - neben mir steht.
AUTHORITY ZERO schaue ich mir immer wieder gerne an, dennoch habe ich heute ein wenig Probleme in den Auftritt reinzufinden. Die ersten Songs sind tatsächlich so schnell und wirken minimal unkoordiniert, dass ich das Gefühl habe gleiches gilt für die Band. Außerdem klingt Jason DeVores Stimme heute zunächst ein bisschen angeknackst.
Die Show auch nicht ganz so wild wie sonst, wobei ich mich zuerst frage, warum der Sänger Cowboystiefel trägt, bis mir auffällt, dass das gar keine Stiefel sind, sondern er einfach eine Schiene trägt. So viel zum Thema angeknackst. Trotz der Einschränkungen bewegt sich Jason aber heute immer noch mehr als 80% der anderen Punksänger*innen im Genre, von daher fair.
So ab dem dritten Song ist auch alles, was mich gesanglich und technisch störte weg und die Band kann einfach nur reinbrettern. Vor allem Hits wie "Lift One Up", "Ollie Oxen Free" oder "When We Rule The World" werden dankend aufgenommen. Maestro dirigiert indes von der Bühne aus ein paar Partyspiele, wie eine kleine Wall Of Death oder einen Circle Pit. Ja, sich hinzusetzen wird auch mal gefordert, dafür hat Jason aber auch extra etwas Deutsch gelernt: "Alles ist besser mit Circle Pit." Das dachte sich das angereiste Publikum auf einen Donnerstag auch und zelebrierte kräftig den Gang in die Kreisgrube.
Stell dir vor du bist auf einer texanischen Viehmesse und dein Gegner ist Jason DeVore.
Abschließend war es ein sehr guter Abend mit ein bisschen Action und gemäßigtem Donnerstag Abend-Abriss. Ne, für einen Donnerstag war das Ganze wirklich amtlich und wenn man dann doch noch Freunde trifft und tolle Gesprächsthemen findet, z.B. AZs (nicht zu verwechseln mit AJZs) und Pissegeruch, dann ist der Abend doch sehr kurzweilig.