Skizophrenia!, 16.08.2025 in Helsinki (FI)

Weiter geht’s mit einem nächsten Konzert am Ende der Reise in Helsinki. Nach vielen hunderten Kilometern ohne Show bin ich etwas ernüchtert. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Auch wenn ich wenig in Städten unterwegs war, so hatte ich schon gehofft, in Riga, Tallinn oder Cesis etwas Subkultur zu finden. In Ermangelung dieser habe ich mich in Tallinn völlig verzweifelt in eine Metal-Bar begeben. Puh. Dann ploppt kurz vor der Abreise nach Helsinki per Fähre noch diese eine Show auf. Angekündigt als Raw Punk Show mit einer Band aus Japan! Nimm das Fö! Wer braucht schon einen Oelde-Counter?! Japan dieses Jahr 2:1 für mich.

Erste Band des Abends von fünfen (das hat schon fast bierschinken Charakter) ist forced humilty. Da ich nicht ganz so superdeutsch herüberkommen möchte, komme ich zu dem eigentlichen Beginn der Band um 19:30 Uhr an. Damit habe ich noch die Möglichkeit, zwei Songs zu hören. Das ist auch gut so. Es gibt leider ziemlich stumpfen Hardcore von 5 Typen zu hören.

Nächste Band des Abends ist Plasma aus Helsinki. Die Band aus zwei Frauen und zwei Typen spielt schnörkellosen und wenig melodienhaften Punk. Toller rauer finnischer Punk mit Frauengesang. Rough und cool. 20 minütiges Set ohne Zugabe. Stark.

Anschließend machen Os Cabeloduro aus Brasilien Halt im Laden. Die fünf Typen machen street Punk mit Hardcore Einfluss. Das ist soweit ganz nett, aber mehr nicht. Das ist irgendwie nicht so mein Fall. Digital klang das etwas vielversprechender als von der Bühne bei mir ankommt.

Vorletzte Band und anscheinend der japanische Link zu heute, Tiikeri. Die kommen aus Turku und waren letztes Jahr auf JapanTour und haben dort zahlreiche musikalische Bekanntschaften gemacht. Tiikeri bestehen aus vier Typen, die 77er Punk machen. Die gefallen mir sehr gut. Schnell, melodisch, starker Bass. Als kleines Geschenk gibt es einen Song auf Japanisch, der wohl ein Cover der in Japan anscheinend sehr bekannten blue hearts ist. Auch hier 20 Minuten ohne Zugabe. Toll.

Letzte Band des Abends ist Skizophrenia! Aus Tsuyama in Japan. Wow. Was für eine Show. Die Lichtorgel glüht und die Scheinwerfer schneiden wie Laserstrahlen durch die Menge. Es ist ein unglaublicher Hardcore Abriss. Rau und wild. Frech. Der Sänger erinnert mich an die frühen Einkauf Aktuell und verschwindet mit einen Stage dive von der Bühne. Fantastisch. Und damit gebe ich zurück ins Studio nach Dortmund.

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