Jade, Totengott, 15.09.2025 in Mülheim/Ruhr, AZ Mülheim - Bericht von Matt Greasejar
Jade, 15.09.2025 in Mülheim/Ruhr
Da trifft es sich gut, dass die Frost-Punx-Leute das spanische Black/Death/Doom-Doppelpack Jade und Totengott auf ihrer Europatour für einen Abstecher ins AZ Mülheim shanghaien konnten.
Zwei international renommierte Bands für schmales Geld, da platzt die Hütte doch sicher aus allen Nähten? Äh... nö. Ich zähle rund 20 Gestalten im Konzertraum (und will lieber gar nicht so genau wissen, wie viele davon nach dem Mitarbeitertreffen geblieben sind, und wie viele wirklich für die Show gekommen sind). Ja gut, Montag. Und irgendwie bin ich gerade deshalb doppelt und dreifach froh, dass es Orte wie das AZ (noch...) gibt, wo auch solche Shows - die sich rein kommerziell definitiv nicht rechnen - möglich sind.
Zwei international renommierte Bands für schmales Geld, da platzt die Hütte doch sicher aus allen Nähten? Äh... nö. Ich zähle rund 20 Gestalten im Konzertraum (und will lieber gar nicht so genau wissen, wie viele davon nach dem Mitarbeitertreffen geblieben sind, und wie viele wirklich für die Show gekommen sind). Ja gut, Montag. Und irgendwie bin ich gerade deshalb doppelt und dreifach froh, dass es Orte wie das AZ (noch...) gibt, wo auch solche Shows - die sich rein kommerziell definitiv nicht rechnen - möglich sind.
Ja gut, weniger Kulturpessimismus, mehr Bangen. Zum Beispiel mit Totengott, die den Abend sehr pünktlich eröffnen. Die drei Asturier finden - Extreme-Metal-Connaisseure erahnen es schon am Namen - Celtic Frost ganz gut. Genau genommen starteten sie 2014 als Coverband, die ausschließlich Herrn Gabriel Fischers Werken huldigte.
Aber schon auf dem ersten Demo von 2016 gab es eigene Songs. Die - genau wie alles auf den drei seitdem erschienen Alben - immer noch reichlich Einflüsse aus der Schweiz haben. Und das ist auch gut so. Uh!
Der Gesang kommt abwechselnd vom schwarzmetallisch keifenden Basser Nacho Void und vom - nun ja, keltisch-frostig bellenden Gitarrero Chou Saavedra. Letzterer ist auch für die vom Band mitlaufenden Synthie-Spuren verantwortlich, auf die ich - wie bei so ziemlich allen Black-Metal-Bands - live auch sehr gut verzichten könnte. Halbplayback muss sterben, damit wir leben können! (Nicht, dass Totengott es in der Beziehung so richtig übertrieben hätten. Es fällt mir halt bei ihnen mal wieder auf.)
Davon abgesehen, liefern die drei eine Show nach meinem Geschmack. Posing, Nebel, Backdrops - alles wie bei den Großen. Da stört auch nicht, dass Chous "Ritualgewand" bei näherem Hinsehen wohl eher ein zweckentfremdeter Bademantel ist.
Überhaupt könnte man beim Drüberlesen den Eindruck bekommen, Totengott hätten mir nicht gefallen. Oh verdammt doch, das haben sie! Aber "solides Celtic-Frost-Worshipping, souverän runter gerockt und schön gepost" ist halt schnell geschrieben, während die paar Details, an denen ich dann doch was zu meckern hatte, verschriftlich viel mehr Platz einnehmen. Nee, war echt super, gerne wieder!
Überhaupt könnte man beim Drüberlesen den Eindruck bekommen, Totengott hätten mir nicht gefallen. Oh verdammt doch, das haben sie! Aber "solides Celtic-Frost-Worshipping, souverän runter gerockt und schön gepost" ist halt schnell geschrieben, während die paar Details, an denen ich dann doch was zu meckern hatte, verschriftlich viel mehr Platz einnehmen. Nee, war echt super, gerne wieder!
Als nächstes zocken Jade aus Katalonien. Die Band spielt im Midtempo vor sich hin walzenden Death Metal mit okkulter Atmosphäre und Black/Doom-Versatzstücken. Fans von Ruins Of Beverast sollten da z.B. was mit anfangen können.
Für Abwechslung beim Gesang ist hier Basser "J." (a.k.a.Joan Francesc Serra Monguió) alleine verantwortlich -unterstützt von zwei Mikros: eins für den Klargesang, eins für die Growls.
Der Sound bei Jade ist dichter, professioneller als bei der ersten Band. Eigentlich zu dritt unterwegs, sind sie mit Live-Gitarist "Wildman" - sonst Kopf der spanischen Atmo-Doomer TodoMal - zum Quartett angewachsen. Die zwei Gitarren sorgen für breite Soundwände, und Drummer "B." (a.k.a. Lord Bud) haut mit der Doppel-Fußmaschine auch mal ein paar fette Blastbeats raus.
Damit haben sie mich sofort, und da kann ich mich noch nicht mal so richtig darüber aufregen, dass auch bei Jade diverses Synthie-Gedudel und sogar vereinzelte Chöre vom Band mitlaufen. Stört nicht über Gebühr, hätten sie aber auch ganz drauf verzichten können. Life is live, Leute!










