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Blender Fest: Pisse, Bromure, Die Verlierer, Brezel Göring, S.G.A.T.V., Telesatan, Johnny Wolga, Splizz, Liiek, Abfahrt West, 10.-11.10.2025 in Dresden, Chemiefabrik - Bericht von verSemmelt

Blender Fest, 10.-11.10.2025 in Dresden

Keine Ahnung ob Dresden jetzt ein neues Festival hat, aber tm.konzert hat einfach mal 2 Tage die Chemiefabrik gebucht mit Kumpelbands, wo nix schief gehen kann. Einziges Manko vielleicht, dass ich von den 10 Bands schon 8 gesehen habe. Aber die 2 Ungesehenen sollten mit BROMURE und S.G.A.T.V. schon allein die Reise wert sein. Für Freitag eine Decke übern Kopf besorgt und ab geht´s.
Wir starten mit Asbestpunk von ABFAHRT WEST aus von wo ne Abfahrt West ist. Ich gloob. Ne gute Stunde vorher bin ich jedenfalls noch an einer Abfahrt West vorbeigefahren. Ansonsten schöne knackige Surf-Garage mit ulkigem Gesang. Hat jemand schon mal so einen cholerischen Handwerker in der Bude gehabt, der vor Frust irgendwas in seinen Bart murmelt, man nur einzelne Wörter versteht und Sätze sehr oft aus HRRRRHGGHRRRMMPFF und CHARRCHCH bestehen. Das ist so speziell, dass mir keine andere Band als Vergleich einfällt, die so ähnlich singt. Und dann hört man noch so Brocken raus, die nicht mal zu dem abgefahrenen Gebell passen. "Bin allein" hab ich mal vernommen und "Kamenz" im Song Wrestling. Songs über Kamenz - Echt selten. Ich finds geil. Bester Song bis dato "Abfahrt West"!
Nachdem auf dem Klo schon die Texte von der ersten Band nachempfunden worden sind, geht´s auch gleich weiter mit den fantastischen TELESATAN aus Leipzig. Die Satanpunks geben sich erstmal diabolisches Gesöff aus schwarzen Dosen.
Ich denke mir während des Konzerts, dass das wohl das beste Metalkonzert des Jahres sein müsste, dem ich beiwohnen durfte. Interessanter als Mantar ist der Garagenmetal allemal. Hier zündet einfach alles. Hervorzuheben sei vielleicht "Dämonenfeuer" von der letzen 7Inch. Achja. Da war noch was: Das Cover vom Cover: "Der Hund von Baskerville" - die Meute feiert. Ehe jemand nachschaut: Cindy und Bert featuring Ozzy (ich zocke nochmal richtig irgendwelche Fans ab, ehe ich verrecke) Osbourne. Respekt an Ozzy.
BREZEL GÖRING & DIE PSYCHOANALYSE sehe ich tatsächlich auch schon das dritte Mal in recht kurzer Zeit. Neben Changi am Schlagzeug sowie anderen schrägen Instrumenten gibt´s heute noch Unterstützung von Tiffy Gogo bei 3-4 Songs.
Das Set ist erstaunlich temporeich und da man heut die Texte glasklar versteht, holt mich das auch sehr gut ab. Ich habe im Nachhinein noch einen Song gesucht, wo Changi immer sowas wie "Gib mir Geld" oder "Ich Will Geld" hereinschreit. Die KI von Sundar P haut mit Überzeugung das Album "The Tourist" von Stereo Total aus dem Jahre 1999 heraus. Falls wer eine sinnvolle Antwort auf Lager hat - Rein in die Kommentare.
S.G.A.T.V. War da nicht noch was? Dieses Mal steht die Band also tatsächlich mal vor meinen Augen und ich selbst stehe anschließend mit Dauergrinsen da. Das Synth gibt wenn man so will einen massenkompatiblen Ohrwurmsound vor (Zitat: "das klingt wie Blümchen") und darüber knallt einfach nur geil gespielter Punk.
Man könnte es Funpunk nennen, wenn der Begriff nicht durch so viele miese Bands verbrannt wäre. Ab und zu gibt´s da auch noch etwas Schabernack zwischen dem Sänger und dem Organisten. Ich attestiere: Großartige Liveband!!! Beim Abschluss "Never Trust The Rich" drehen nochmal alle frei und ansonsten seht ihr nochmal S.G.A.T.V. geschrieben demnächst im BS-Jahresrückblick unter der Sparte "Bestes Konzert".
Nach dem Auftritt der verrückten Schweizer will man eigentlich nicht auf die Bühne müssen. Aber DIE VERLIERER ziehen und man merkt, dass mittlerweile der Laden auch ausverkauft ist. Die Berliner steigen direkt ein mit der No Future Hymne "Notausgang". Danach folgen erstmal viele der schnellen Songs und meine Aufmerksamkeitsspanne bleibt oben.
Einzig bei "Mann im Mond" und im Anschluss "Verkeilt" merke ich, dass ich 10 Minuten langsame Musik heute nicht mehr aushalte und im Kopf voll auf Durchzug schalte. Kann jetzt auch gar nicht so viel dazu sagen aufgrund des ganzen Excitements (und des Pilsener Urquells) nur dass der Sänger meiner bescheidenen Meinung ganz schön viel Geld in Kippen stecken muss.
Hier wahrscheinlich der letzte Song "Intrige und Libido" zu sehen. Dann doch wieder nen cooler Abschluss.
Aftershow mit Schmidt und Fischer geht lange. Irgendwann dancen gefühlt nur noch Leute die vorher schon auf der Bühne standen. Als eine Art "Reise nach Jerusalem" meets "Feuer Wasser Sand" gespielt wird, verziehen wir uns dann doch mal. Der Verlierer ist der der sich zuletzt noch bewegt? Ich habe direkt die Idee eine knüppelharte Security hinzustellen, die als Rausschmeißer fungieren zu dem Tinnef. Später versuche ich in einer falschen Etage eine Tür zu öffnen. Puh. Joa. Zurück zur Chemo. Eine Erklärung gesteckt bekommen und zurück. Passiert mir in dem Gebäude jetzt auch kein zweites Mal. Gute Nacht.
Von High Noon an haben wir Zeit für Sightseeing in Dresden. An einer Straße wird sich entschieden doch mal bis zu Endstation zu fahren. Vielleicht gibt´s ja Pilze. Die Tram #7 fährt nach Weixdorf, wo es echt krass menschenleer am frühen Nachmittag ist. Aber man scheint hier immerhin den Versuch zu Kontakten mit der Außenwelt zu halten.
Essbare Pilze? Na klar doch!
Dresden hat einiges zu bieten. Minirotkappen und Lacktrichterlinge. Nächstes Mal geht´s dann wohl nach Pennritz falls bis dahin noch Straßenbahnbrücken über die Elbe existieren. Aber erstmal zurück zu Blender Fest Tag 2...
Im Barraum der Chemo scheppert von drinnen eine massive Bassdrum rein und wir sehen SPLIZZ. Jammerschade, dass so die Gitarren ziemlich untergehen. Die haben so einen schönen Vibe von The Cure.
Von LIIEK wusste ich noch, dass die mir mal beim Zorofest übelst gut gefallen haben und das Besondere unter anderem der Gesang war. Und hui - nochmal besser als ich das so schon in Erinnerung hatte.
Das nennt man wohl tight gespielt. Meist sehr treibend, aber immerzu messerscharf sitzende Tempowechsel. Der nasal schimpfende Gesang tut sein übriges, um bei mir puren Genuss auszulösen. Zwei Wochen danach kam auch das neue Album "Living In A Fiction" raus und beim kurzen Reinhören kann man sich direkt nochmal in die Chemo zurückversetzen.
Gibt man bei hiesigen Internetsuchmaschinen Onanierburg ein, kommt immer Oranienburg raus. Warum eigentlich nicht umgekehrt? Egal. Fragen, die sich Aronienburger stellen müssen. Anyway. Schauen wir, ob JOHNNY WOLGA bei dem modernen LineUp funktioniert. Und zwischen absoluter Höllenshow und Rohrkrepierer treffen wir uns wohl eher in der Mitte. Allein schon weil Bombi "nur" um die 6 Songs durch die Gegend fliegt. Ansonsten sehr solide Show.
Der arme Bombi hat trotzdem wieder einiges an Eingeweide gelassen.
Am meisten habe ich mich im Vorfeld auf BROMURE gefreut und was soll ich groß rumdrucksen. Die Pariser liefern ab. Mit Bands wie Lion´s Law, Rixe, Maraboots und Alvilda haben die auch schon ein heftiges Namedropping zu verzeichnen.
Da Bromure selbst nicht ganz so produktiv sind, bleiben bei mir keine Wünsche offen. Als recht neu gespielter Song fungiert ein älterer namens "Sans Identité". Es wird ohnehin alles gespielt was mir schonmal untergekommen ist. Ansonsten kann man die Band mit Mexikaner beglücken. Das scheint wohl in Paris zu fehlen.
Hier im Bild wird übrigens nicht auf die Bühne geschissen. Beim abschließenden Song reißt halt noch der Gitarrengurt. Tut dem ganzen Spaß keinerlei Abbruch. Großartiges Konzert.
Bei PISSE quetscht sich das anwesende Publikum (wie gestern schon angenehm divers, auch vom Alter her als auch frei von Klappspaten wie damals in Berlin) nach vorn, dass schnell die Temperaturen in die Höhe gehen.
Eine Dreiviertelstunde Pisse bedeuten aktuell etwa 25 Songs zwischen Wildstyle- und Dubai-Platte. Exzellenter Sound wird abgemischt und insgesamt gutes aber nicht überragendes Konzert, dafür muss man Pisse wohl eingespielt auf Tour erwischen.
Ich war übrigens ein paar Tage später in Dubai. Die Scheibe selbst wird auch mit jedem Hören besser.
So. Dann hätte ich hier nur noch Kühe aus Weixdorf zu bieten. Ab auf die Autobahn und gute Nacht! Blender Fest - gerne wieder.


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