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Call Me Mary, Ort, Isla Ola, 10.10.2025 in Dortmund, Die Krähe - Bericht von Fö

Call Me Mary, Ort, Isla Ola, 10.10.2025 in Dortmund

Es gibt einen neuen Laden in Dortmund! Die Krähe in Dortmund Hörde (das ist da wo der Geldadel wohnt, aber im Asi-Viertel). Ich bin in Hörde zur Schule gegangen und hab da in der Nähe gewohnt, damals hätte ich einen solchen Laden sehr begrüßt. Ich war einmal auf ner Show in der dortigen Jugendfreizeitstätte und ganz früher gab es mal das "Synchron" im Stiftsforum (glaube das Gebäude ist jetzt abgerissen). Und ich war mal auf ner Show in nem Proberaum der so ungefähr hinter der heutigen Krähe gelegen haben muss. Soweit zu Hördes subkultureller Vergangenheit! Da gab es bestimmt noch mehr Punkte, aber ich habe mich nicht allumfassend informiert. Sorry!
Jedenfalls machte vor ein paar Monaten die Runde, dass da ein paar fleißige junge Menschen daran werken, hier einen neuen Musikspot zu etablieren. Fotos und Videos aus den sozialen Netzwerken zeigten den Fortschritt der Maßnahmen, und anscheinend wurden auch heute Nacht noch ein paar Schliffe getätigt. Die Betreiber erkennt man also an den dunkel unterlaufenen Augen. Ich wünsche ihnen einen erholsamen Schlaf nach der heutigen Eröffnung!
Zurück zum Thema Hörde: Jenny wohnt hier, also ist das Abendprogramm eh nur ein weiterer Vorwand, uns mal wieder zu treffen.
Die vor der Tür entstandene Menschentraube verwandelt sich unvermittelt in eine geordnete Schlange, als irgendwann die Türen geöffnet werden. Als fügsame Kerne der Menschentraube schluckt uns die Schlange nicht gänzlich runter, so dass wir vor Einlassstopp die Räumlichkeiten betreten können. Einige mussten draußen bleiben, konnten aber im späteren Verlauf des Abends trotzdem noch einen Blick erhaschen.
Schlag auf Schlag geht es direkt los mit ORT! Ein Instrumental-Drone-Doom-Sludge-Trio aus Ortmund, auch schon mal gesehen, aber ich fand sie noch nie so gut wie heute. Das drückt und schiebt ganz ordentlich, mit jedem Ton erzittern jegliche Moleküle im Raum. Schon faszinierend!
Ich find's schon ganz geil, als Eröffnungsband direkt sowas Sperriges auf die Bühne zu stellen, aber es funktioniert tatsächlich und die Anwesenden nicken ergeben mit. Klasse!
Eine kurze Ansprache der Chefs mit Danksagungen und zwischen den Zeilen auch viel Erleichterung, dass es mit der Eröffnung tatsächlich geklappt hat. Glückwunsch! Ja, ansonsten kurz zu den Räumlichkeiten: gut geschnittener Konzertraum mit angenehmer Größe für kuschelige Gitarrenrockkonzerte. Bezahlbare Kaltgetränke und ein Außenbereich für die Raucher:innen. Würde man Hörde gar nicht zutrauen. Wollen wir mal hoffen dass sich das Ding länger hält als die dezent größere Phoenixhalle. Hähä.
Wie macht eigentlich eine Krähe? CALL ME MARY versuchen, uns das beizubringen, aber so ganz schlau werden wir daraus nicht. Die Band sah ich zuletzt vor 9 Jahren, die Besetzung hat sich seitdem ein bisschen erweitert, die Musik ist immer noch irgendwie im großen weiten Topf des stabilen Indie-Rocks. Manchmal denke ich auch an verfahrene Trucker:innen-Romantik.
Der rauchig-voluminöse Gesang ist definitiv ein Markenzeichen, die Ansagen sind gleichzeitig auf dem Punkt und unterhaltsam, das ist schon alles sehr stimmig. Musikalisch ist mir das irgendwie zu "gewöhnlich", aber Spaß macht es trotzdem.
Highlight: Eine zusätzliche Trommel! Das befriedigt doch unsere Trommelschlumpf-Synapsen.
Anschließend, klar im Bild erkennbar: ISLA OLA! Den Namen hab ich schon öfter wahrgenommen, live aber noch nie gesehen und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das näher oder ferner meiner musikalischen Sozialisation ist als Call Me Mary. Jedenfalls: anders.
Nun denn. Es gibt atmosphärisch-schwebenden Düster-Wave. Das blaue Licht und der Nebel ist Absicht und das ist auch voll okay so, auch wenn ich Nebel bei Konzerten immer eher nervig finde. Wobei, nicht nur bei Konzerten, beim Autofahren auch.
Also: großer Fokus auf Atmosphäre. Tja ich weiß nicht, ich hatte mir da irgendwie mehr von versprochen, aber vielleicht war heute auch nicht der richtige Tag dafür, um sich in diesem audiovisuellen Gesamtkonzept zu verlieren. Fühlt sich eher an als würde ich auf eine bläulich flackernde Leinwand starren.
Zum Glück sind genug andere im Raum, die sich voll und ganz der Musik hingeben. Man muss ja auch mal gönnen können! Ich bin jedenfalls erfreut, dass der Subkultur-Suppe Dortmunds heute eine weitere Kelle hinzu gefügt wurde, da passiert grad echt viel. Stark! Flieg weiter, kleine Krähe!


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