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Herrenmagazin, Wim, 18.10.2025 in München, Feierwerk - Bericht von der Redaktion

Herrenmagazin, 18.10.2025 in München

Lux: Vor einigen Monaten besorgte uns der liebe Löd Tickets für HERRENMAGAZIN in München. Fairer Preis: 29 Euro. Zudem gibt der Löd heute auch noch den Chauffeur und zeigt mir während der Fahrt stolz seine Tank-App mit der er bis zu 17 Cent  sparen könnte wenn er wüsste wie man sie richtig benutzt. Schwäbischer wird es heute nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Den Auftakt im Feierwerk München macht heute WIM, eine Singer/Songwriterin aus Hamburg, solo am elektronischen Tasteninstrument singt sie uns feine Indie-Pop-Songs vor. Es ist kurzweilig und gefällt mir ganz gut.  
LöD: Meine Fresse, das war echt wie aus dem Drehbuch eines schlechten coming-of-old-age Films: Wie die Boomer mit modernen Kommunikationsmitteln einfach nur überfordert sind und beinahe in der Provinz stranden. Dann sind wir auch noch zweimal um den Block gefahren, bevor wir die Einfahrt zum Parkhaus gefunden haben.
Lux: Das Schild fiel mir gar nicht auf. Danke fürs Fotografieren lieber Löd. Eine immer noch kontrovers diskutierte Sache auch und vor allem in der konservativen Punkrockszene. Ich positioniere mich hiermit und sage: Shirt bleibt an! Danke an die Personen die das überhaupt mal zum Thema gemacht haben.
LöD: Ja finde ich auch gut, sich hier klar zu positionieren. Auch wenn ich - ohne mich allzu weit aus dem Fenster zu lehnen - behaupten möchte, dass es an diesem Abend auch ohne diese Ansage vermutlich zu keinem Verstoß gegen diese Regel gekommen wäre.
Lux: Von Anfang an wird klar: Wir werden die Show vermutlich die meiste Zeit von der Seite bestaunen können. Leider ist dieser Raum vom Feierwerk so merkwürdig angeordnet dass man nur die Wahl hat die Band zu sehen und einen mittelmäßigen Sound zu genießen (Bühnenseite), vor der Bühne zu stehen aber dafür die Musiker kaum zu Gesicht zu bekommen (Getränkeverkaufseite) oder korrekten Sound und gar nichts sehen (sich im Schatten eines riesigen Pfeilers postieren). Ich frohlocke als HERRENMAGAZIN die ersten Akkorde in die Instrumente wurschteln.
LöD: Ich fand den Platz super, hatte so n bissel was von Backstage auf nem Festival, wo man auch immer so von seitlich reinspechten kann. Sound war etwas dünn, aber dafür war die Sicht super. Das war im Rest des Raums nicht so einfach, weil ausverkauft, weil komisch wenig Licht von vorn und weil komisch viele Säulen.
Lux: HERRENMAGAZIN begleiten mich seit ihrem ersten Album "Atzelgift". Das ist dieser Hamburger Indie-Sound à la Olli Schulz oder auch Thees Uhlmann der mich bis heute nicht loslässt. Ich kann aber jeden einzelnen Menschen verstehen der diese musikalische Strömung abartig hasst oder ihr zumindest mit großer Skepsis begegnet. Das Comeback-Album von HERRENMAGAZIN aus diesem Jahr begeisterte mich sofort. Eingängig und sperrig gleichzeitig. Dazu eine unverwechselbare Stimme. Nach den ersten Songs wird klar: Wir haben es mit Sympathen zu tun die 1. Bock haben und 2. schwungvolle und unterhaltsame Ansagen zu bieten haben. 
LöD: Man richte das Augenmerk auf den gereckten Arm links der Bildmitte: Hier habe ich den Lux in flagranti erwischt, wie er mit antiquierter Analogtechnik versucht die Stimmung auf 35mm Zelluloid zu bannen.
Lux: Analoge Fotografie war lange der Berufsgruppe "Hipster" vorbehalten. Diese ist seit spätestens 2017 endgültig ausgestorben und nun darf ich auch knipsen bis der Zeigefinger explodiert.
Lux: Der Band ist die ungewohnte Publikumsaufteilung vor und neben dem Geschehen bewusst und so posen sie abwechselnd mal vor der einen Personengruppe und mal vor der anderen. Eine interessante Ansage war, dass sie sich lange geschlossen weigerten, Songs von meinem Lieblingsalbum "Sippenhaft" zu spielen weil sie zum Zeitpunkt der Aufnahmen in einer schwierigen Bandphase steckten. Hierzu würden mich die Details natürlich brennend interessieren. Immerhin war 10 Jahre lang Funkstille, was sie ebenfalls nicht Müde werden zu betonen. Am Schlagzeug befindet sich übrigens seit Jahr und Tag Kommissar Ärmchen höchstpersönlich: Das Hamburger Indierock-Urgestein Rasmus Engler.
LöD: Zu Herrenmagazin kam ich - wie zu vielen anderen deutschsprachigen Bands ähnlicher Couleur erst (viel zu) spät. Umso mehr hab ich mich auf die Show gefreut und war gespannt wie diese nicht immer leichte Kost live rüberkommt. War dann aber deutlich lockerer und unterhaltsamer als ich mir das vorgestellt hatte!
Lux: Weil ich ja mit dem Auto zum Löd in den Landkreis Biberach (bekannt durch seine Crowdkilling-Fanszene) gurken musste, waren für mich heute Getränke ohne Zündstoff angesagt. Der Fahrer empfahl mir die durchaus großartige alkoholfreie Augustiner Hell Variante. 
LöD: Crowdkilling ist in München Gottseidank noch kein Thema oder schon wieder out, jedenfalls gelingt es mir ohne nennenswerte Verluste die Getränke einmal durch den ganzen Laden und durch die Menge zu bugsieren.
Lux: Es werden viele Hits gespielt, das Münchner Publikum (Durchschnittsalter 37) singt freudig mit, mir fehlen 1-2 Songs aber um mich geht es hier nicht. Ich enjoye dennoch jede Sekunde. Zwischendurch überlege ich mir beim flüchtigen Blick auf den Merchtisch, wie blöd es eigentlich kommen würde außerhalb vom eigenen Independent-Musik-Kosmos ein Shirt mit der Aufschrift "Herrenmagazin" zu tragen. 
LöD: den 37er Schnitt haben nur die handvoll Kids gerettet, die von ihren Eltern auf der Treppe zur Bühne geparkt wurden. Und noch schräger ist der Gedanke, wenn die mit nem HERRENMAGAZIN Shirt auf dem Klassenfoto der 6b zu sehen wären.
Lux: HERRENMAGAZIN spielen zwei Zugaben, eine davon solo und akustisch. Wir kümmern uns zeitnah um Klobesuch und Pfandabgabe denn wir sind Ü40 und keine Amateure. Am Parkautomaten zahlen wir 9 Euro. München du gieriges Bayernschwein.
LöD: Die Heimfahrt verläuft ereignisärmer als die Hinfahrt,  Ich muss feststellen, dass man deutlich entspannter nach München kommt als z.B. nach Stuttgart. Auch wenn's sogar n Stück weiter ist.
 Und schalten Sie auch das nächste mal wieder ein, wenn es heißt: Zwei Nasen tanken Diesel - zur Not auch ohne Tank-App.


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