Ich tröpfel zum Opener "Keine Erlösung" in den wie immer luftig gefüllten Konzertraum. Ich meine, hier könnte man locker 200 Karten mehr verkaufen und es würde keinerlei Gedränge entstehen, entgegen eher länglichen Locations. Andererseits eine Topadresse für Leute, die in engen Locations Panikattacken erleiden könnten. Erste Hälfte des Sets von BERLIN 2.0 sind dann eher die langsameren Sachen. Sound ist super, man versteht prima die Inhalte der Songs und mich fasziniert die Bühnenpräsenz von Elena. Später wird dann das Tempo angezogen mit "Pflugscharen zu Schwertern" und "1789", welche für mich eigentlich nur ein realistisches Bild auf die globale Lage werfen. In einigen Reviews fielen da irgendwie Schlagworte wie Dystopie. Manchmal denke ich mir, wie toll es ist komplett informationsbefreit und naiv zu sein. Dürre? Der Sommer war doch mies. Artensterben? Also diese Mücken können ruhig weg. AMOC? Wer läuft Amok? In Bautzen gibt´s da auch genug Pappenheimer. Die Hirnbefreitesten hauten in den letzten 5 Jahren immer die Vokabel Nestbeschmutzer raus um jegliche Kritik von Bautzen zu verschleiern. Was ist passiert? Bautzen ist quasi zum Synonym dafür geworden, wo man auf keinsten Falle hin will. So wird eine so schöne Stadt zu Wurzen 2.0 - Ui. Abgeschweift. BERLIN 2.0 schließen ein knackiges Set mit vielleicht 10 Songs und "Benzo Heart" ab. Grandios. Also: Holt schonmal die "One-Piece"-Flaggen raus oder wie es im Text heißt: "Rollt die Blöcke rein, wir haben nichts mehr zu verlier’n!"