Steröid, Patrol, 22.11.2025 in Berlin, Clash - Bericht von matsch
Steröid, 22.11.2025 in Berlin
Im November ist die Stadt voller guter Bands und wenn man dann noch die richtigen Leute kennt, die einem vorschlagen, an einem Samstag Abend mit ins Clash zu kommen, kann man einige von diesen guten Bands kennen lernen. So spielen heute STERÖID und PATROL und sind mir bis dato völlig unbekannt. Am nächsten Tag wird sich herausstellen, dass das gar nicht stimmt, weil mir STERÖID spätestens beim Erscheinen des Albums "Chainmail Commandos" Anfang diesen Jahres von einem alten Bandkollegen empfohlen wurde, aber so betrete ich völlig unvoreingenommen um neun den Hinterhof und reihe mich mit meinem Vorschlager, der netterweise schon die Tickets besorgt hat, in die unerwartet lange Schlange.
Abendkasse wäre noch möglich gewesen, aber nicht mehr lange, denn auch drinnen ist es schon gut voll.
PATROL starten dann mit sehr schnell gespieltem Hardrock mit 77er Punkrock-Kante.
Bisschen Pubrock, bisschen französischer Oi, nur halt aus Spanien und auf Englisch.
Auf ihrer Bandcampseite wird auch Heavy Metal als Genre genannt. Dann aber eher der frühe rocklastigere Metal.
STERÖID und PATROL verschmelzen auf der gemeinsamen Tour zu PATRÖID. Zumindest teilen sie sich bereits das Bassdrumfell, das symbiotisch die Bandnamen vereint.
Dann betritt ein Ritter mit seiner Gefolgschaft die Bühne und die nächste halbe Stunde ballern STERÖID schnellsten, von frühem Metal inspirierten Rock mit Songs über's Rocken in die Masse. Das klingt ein bisschen wie Chip & Chap, die skandinavischen Hardrock spielen, hatte ich meiner Begleitung im Vorfeld geschrieben, aber STERÖID kommen aus Australien.
Gut Bewegung im vorderen Teil des Clash. Die chipmunkige Stimme von Sänger (und Gitarrist) Gordo Blackers klingt live nicht ganz so gepitscht, aber die Beschreibung in einem Review des Maximum Rocknroll "[a]s if the NEW YORK DOLLS, DIO, and PAT BENATAR started writing music inspired by the Street Fighter II soundtrack and ran their vocals through an Alvin and the Chipmunks filter" trifft es immer noch sehr.
An verschiedenen Stellen habe ich bei STERÖID von Egg-Punk oder Egg-Metal gelesen, bin aber mit diesem Genrenamen noch nicht so vertraut. Ist das Egg, wenn in schnelle Rocksongs so 8-Bit-Elemente oder in diesem Fall die Chip & Chap-Stimme integriert werden?
So oder so macht das gehörig Spaß. Der Kettenhemdhut muss unfassbar schwer sein.
Hält ihn aber nicht vom Rocken ab und wenn die Ansagen nicht das Rocken thematisieren, tun es die Songs. Finde ich in der Übertreibung hervorragend.
Und obwohl STERÖID wahrscheinlich alle Songs vom Album gespielt haben, geht das Set noch schneller vorbei, als Aftershow-DJ Moppi Galoppi die passende Platte auflegen kann.
Es gibt noch ein paar coole Songs aus der Konserve, ein paar okaye und gegen eins dancen wir völlig gold geräuchert raus in die Kälte. Das auferlegte oder freiwillige Rauchverbot in vielen anderen Clubs ist mir da doch deutlich lieber, auch wenn das ja nicht Punkrock ist.
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