Landstreicher Booking GmbH präsentiert:
The Toten Crackhuren im Kofferraum aka. The T.C.H.I.K.
auf der "Warmbluten" Tour 2013
VVK : 10,00 Euro inkl. Mwst. zzgl. VVK-Gebühren bei CTS
AK : 12,00 Euro inkl. allem
Zu Beginn dieser Bandvorstellung ein kleines Experiment. Bitte kreuzen sie an, was ihnen hiervon
besonders bekannt vorkommt.
A.)
Wenn die Mädchen in dieser Band eines verbindet, dann ist es der unbändige Wunsch, zu singen und zu
performen. Auf die Frage, was ihr größter Wunsch sei, betonte die Band im Bravo-Interview geradezu
euphorisch im Chor: „Unser größter Wunsch wird gerade wahr! Wir wollten singen und performen, so lange
wir denken können und nun endlich, endlich, endlich ist es soweit!“
B.)
Die Mädchen in dieser Band sind in der Band, weil sie nicht wissen, wo sie sonst hin sollen. Und wenn
ihnen etwas Besseres einfällt, dann sind sie eben raus aus der Band. Während sie aber drin sind, nutzen sie
es aus, um nach allen Regeln der Kunst durchzudrehen.
A.)
Die heißesten Produzenten Deutschlands, ja, der ganzen Welt, reißen sich um die jungen Popstars. Das
Album gibt sich im Handumdrehen als erstklassiger Chartstürmer zu erkennen, der mit internationalen Popund
R’n’B-Produktionen locker mithalten kann.
B.)
Weil die Band keine Lust und kein Geld hat, um mit namhaften Produzenten zusammenzuarbeiten,
nehmen sie Produzenten mit schlechtem oder gar keinem Ruf oder sie produzieren die billigen Beats
einfach selbst. Ist ja eigentlich auch total einfach.
A.)
Das Komplettpaket der Band ist ohne Zweifel überzeugend. Das Image, das Styling, die Choreographien,
die Songtexte, das Management – nur die fähigsten Businessexperten haben sich der Band angenommen,
um sie schnellstmöglich an die Spitze der Charts zu katapultieren.
B.)
Das Credo der Band lautet: „Ohne Proben ganz nach oben.“ Wenn sie aber aus Versehen doch mal proben
sollten, oder sie am Ende ganz unten landen, ist ihnen das auch scheißegal.
A.)
Die Mädels in der Band sind so süß und charmant, dass sie jedem Teenagerjungen schlaflose Nächte
bereiten werden und jedes andere Mädchen wiederum davon träumen wird, so zu sein wie sie.
B.)
Die Mädchen hassen Castingbands, obwohl sie sich selber gecastet haben. Sie würden der Meute von
aufgehübschten Popstars-Eintagsfliegen wohl eher einen Drink ins Gesicht kippen als einen mit ihnen zu
trinken.
Auswertung:
Sie haben vorwiegend A) angekreuzt: Sie sind mit den Phänomenen im deutschen Popgeschäft bestens
vertraut. Sie wissen, wie es läuft. Alles ist niedlich, alles hört sich gleich an, alles ist nachgemacht und
alles ist nach ein paar Monaten wieder vergessen. Herzlichen Glückwunsch, sie sind bereit für etwas Neues!
Sie haben vorwiegend B) angekreuzt: Sie haben scheinbar schon Wind von The T.C.H.I.K bekommen.
Vielleicht waren Sie auf einem ihrer Konzerte oder Sie verbringen den ganzen Tag im Internet. Wie dem
auch sei, es wird sie begeistern zu erfahren, dass The T.C.H.I.K. in Kürze ihr erstes Album veröffentlichen
werden.
Dieses Album hört auf den vollmundigen Namen „Jung, talentlos & gecasted“ – ein Titel wie ein
Korkenknall. Vielleicht sogar eine unbewusste Referenz an die Comet-Kategorie „Jung, deutsch und auf
dem Weg nach oben“, deren zugehörigen Preis die BAföG-Band Tocotronic im Jahr 1996 auf sagenhafte
Weise ablehnte. The T.C.H.I.K. hätten den Preis vermutlich angenommen, um ein wuchtiges Wurfgeschoss
für Prügeleien mit Nazis parat zu haben.
The T.C.H.I.K. sind ja ohnehin ein bisschen anders drauf als jede andere Band, die verflucht ist, jung und
in diesem Land geboren zu sein und zum Erfolg gepeitscht zu werden.
The T.C.H.I.K. brauchen kein androgynes Verwirrspiel, keine Iro-Mützen, die größer sind als sie selbst, keine
Tattoos bis zum Hals, keine Pyramiden auf dem Kopf und noch nicht mal die romantisch säuselnde
Verklärung der Jugend, um zu einer Identität zu finden.
Möglicherweise ist The T.C.H.I.K. die erste Mädchenband in diesem Land seit zwanzig Jahren, die dir
nichts vom Pferd erzählen will. Nein, diese Mädchenband erzählt dir natürlich etwas von ihrem Pony.
Gleich die erste Single ein Megaerfolg, ohne große Promo, einfach so, weil es ein geiles Lied ist.
Zahlreiche weitere Singles werden folgen, das ganze Album ist vollgestopft mit Singles. Allesamt aufs
Wesentliche reduziert (Kick, Snare und Konzeptdilettantismus) und zu Dokumenten eines Östrogenschäumenden
Hedonismus geformt, die sich in den passenden Momenten ihrer immanenten Dialektik aufs
drastischste bewusst werden. „Spaß muss sein“ vs. „Ich hab keinen Spaß“. Das ist anti-NDW, anti-Punk, proanti-
Punk, Neo-Punk revisited, anti-anti und pro-süße-Boyz gleichzeitig. Wer hier nur unreflektiert
runtergerotzte Tagebuchpoesie vermutet, der hat zwar Recht, aber dafür ist immerhin alles selbst
geschrieben.
Labelvorschüsse und das Geld für Ghostwriter und Leute, die ihnen gute Beats vorbei bringen, ging
anderweitig drauf. Niemand weiß wofür, aber Lieder wie „Amt“ oder „Mutti Mutti“ erklären aufs
Eindringlichste, wie der Schwund verwaltet wird.
Wir würden allen Schreibern, die über diese Band berichten wollen, gerne detaillierte biographische
Fakten anbieten, aber leider gibt es solche gar nicht. Es gibt nur nebulöse Legenden.
Zur Bandgründung kam es wohl zufällig zwischen zwei energisch pubertierenden Mädchen, mit dem Ziel,
der Jungs der Band Schrottgrenze habhaft zu werden. Eine Tatsache, die den damals Involvierten heute
sehr peinlich ist. Allerdings hatte sie zur Folge, dass die Band weiter existierte, nur damit die Mädchen
behaupten konnten, eine Band zu haben und weiterhin von den allseits bekannten Privilegien (freier
Eintritt, freie Getränke, freie Liebe) zu kosten.
Problematisch wurde die Angelegenheit, als tatsächlich einmal jemand bescheuert genug war, sie für
einen Auftritt zu buchen. Die frühe Inkarnation von The T.C.H.I.K. umging das drohende Debakel, indem
sie den Veranstalter kurzerhand unter den Tisch soff. Unzählige peinliche Auftritte sollten jedoch folgen.
Unzählige Begegnungen mit schmierigen Pädophilen ebenfalls.
Die Idee reifte, das nicht vorhandene Potenzial in großem Stil auszuschlachten. Bandmitglieder kamen
und gingen, jederzeit im Geist geeint, nichts zu können und trotzdem irgendwas zu machen. Seit kurzem
sind neben ca. neun Mädchen (Angaben ohne Gewähr) noch drei Jungs mit dabei, die tatsächlich
ansatzweise mit Instrumenten umgehen können und dem ganzen so etwas wie Bandcharakter verleihen
. Als einziges Gründungsmitglied ist Luise übrig geblieben, die man ruhigen Gewissens als Frontmädchen
bezeichnen kann. Luise lebt von Hartz und Mutti und hat einen Account bei Abenteuer18.de.
Vielleicht ist so ein Lebensstil bezeichnend für die Jugend von heute, vielleicht aber auch nicht. Eines
aber ist sicher, wenn alle Mädchen, die von Hartz und Mutti leben und einen Account bei
Abenteuer18.de haben, endlich mal ihren Arsch hochbekämen und eine Band wie The T.C.H.I.K.
gründen würden, dann hätten wir endlich wieder mehr echte, wahnsinnige Musik und dafür weniger
Langeweile in diesem Land. Zugegeben, das sind ein paar ‚hätte’, ‚wenn’ und ‚aber’ zu viel.
Wen interessiert’s, The T.C.H.I.K. machen den Job zur Not auch alleine.
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