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Kommando Sonne-nmilch:
You Pay I Fuck
Als ich das Minialbum "Scheisse nicht schon wieder Bernstein" von Kommando Sonne-nmilch vor ein paar Jahren gehört habe, hat es mich schlichtweg weggeblasen. Und auch wenn dieses Kleinod wahrscheinlich fast keine Sau kennt: Für mich war dies das perfekte Punkalbum. Was gefiel mir daran so gut? Es war die Mischung aus direkt nach vorne prügelnden Punksongs, verstörenden Elementen und kryptisch-gruseligen Texten. Acht Songs, acht mal Note 1.
Jetzt neues Album. Wenn man sich so einen subjektiven, besten Output aller Zeiten rausgesucht hat, ist die Erwartungshaltung ziemlich hoch. Das Zwischenspiel "Pfingsten" konnte mich nur bedingt begeistern, das erschien mir wie eine willkürliche Aneinanderreihung von Einfällen, wobei auch hier der ein oder andere Hit dabei war.
Und nun: "You Pay I Fuck". Ich wollte schon nach dem ersten Hördurchgang die Review schreiben, hab das Fenster hier schon aufgemacht, um dann doch zu beschließen, das noch ein paar Mal wirken zu lassen. Nun, nach ca. 6-7 Hördurchgängen, glaube ich zwar immer noch nicht an dem Punkt angekommen zu sein, wo das Album seinen Hörgenusshöhepunkt erreicht hat, jedoch kann ich mittlerweile sagen, dass ich "You Pay I Fuck" ziemlich gut finde. Wie oben bereits erwähnt, hab ich bei dieser Band die Angewohnheit immer mit sehr hohen Ansprüchen zu messen.
Die knallhart nach vorne donnernden Punksongs sind definitiv da - kein einziges Experiment (schade, 1-2 experimentelle Nummern hätten mir ganz gut gefallen). Mit "Satellitenhirten" wurde sogar der meiner Meinung nach beste Song des letzten Albums, damals als Ballade, in schönem Krachgewand neu aufgenommen.
Die verstörenden Elemente (man erinnere sich an das minutenlange Gekreische bei "Der Wilderer") sind in "Liebesbombenkrater" anwesend: Man weiß nicht ob man lachen oder an Rachuts Geisteszustand zweifeln soll, wenn er nicht enden wollend einen heulenden und verzweifelten Liebeskranken imitiert.
Ein kleiner Minuspunkt ist, dass es auf "You Pay I Fuck" weniger rein weibliche Gesangspassagen gibt.
Die kryptisch-gruseligen Texte: Dies zu beurteilen ist definitiv ein Problem, da sich die Rachutschen Texte manchmal erst nach 50-60 Hördurchgängen, manchmal auch gar nicht völlig erschließen - doch gerade das macht sie ja so gut. Generell macht sich der fast 60-jährige scheinbar ernsthafte Gedanken um den Tod, was besonders im abschließenden "Zack" deutlich wird. Der Opener "Wohnrakete" erinnert stark an "Die Holzfäller".
Die absoluten Hits sind meiner Meinung nach Song 2 "Schicksalsbeule", das verkrachte "Satellitenhirten" und das schmerzhaft ehrliche "Zack". Doch auch alle anderen Lieder haben ein gewisses Etwas, kein Durchhänger, nicht ganz so toll wie "Scheisse nicht schon wieder Bernstein", aber verdammt nah dran und mit der Tendenz nach oben. Übersetzt heißt das soviel wie: Verdammt starkes Album und Anwärter zum Punkalbum des Jahres 2013.

Korrektur nach einer Woche und ca. 5-6 weiteren Hördurchgängen: Mördermäßig gutes Album. Kaufen! Nur Hits.
Kabl 05/2013
Kommando Sonne-nmilch - You Pay I Fuck

Stil: Punk
VÖ: 10.05.2013, CD, Major Label (Link)


Tracklist:
01 Wohnrakete
02 Schicksalsbeule
03 Aschekuchen
04 Kranke Bunker
05 Was Wagen
06 6-8
07 Brems Ab Das Karussell
08 Der Spiegel
09 Satellitenhirten
10 Bezahlt
11 Liebesbombenkrater
12 Schwesternmilch
13 Brigaden
14 Zack



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Gerdistan
(Gerdistan)
06.05.2013 15:15
Abgehobener Experimentalschrott, nur für Die-Hard-Fans des Genres!
kiki

06.05.2013 15:57
Platten die nur Kabl besprechen kann....
Kabl

06.05.2013 17:41
Wirklich, hat nix mit dem Vorgängeralbum "Pfingsten" zu tun. Ist genialer druckvoller Punkrock ohne (vielleicht "Liebesbombenkrater") Experimente.

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