Eisenpimmel:
Füsse hoch, Fernsehn an, Arschlecken!
Eisenpimmel-Review, 1. Versuch
Gottplatte!!
Eisenpimmel-Review, 2. Versuch
So, erstmal runterkommen. Wie soll man zu dieser Platte denn bitteschön ne Rezi schreiben? Das hier ist einfach das Nonplusultra des Asi-Ruhrpottpunks. Ich könnte jetzt son paar Textzitate bringen - laufe aber Gefahr, gleich das komplette Booklet abzuschreiben. Oder vielleicht ne Songempfehlung? Guckt ihr da rechts, da steht die Tracklist.
Aber alles der Reihe nach. Die Scheibe erscheint nicht nur als CD, sondern auch als schicke Doppel-LP im Klappcover sowie in einer herrlichen CD-Box, und die liegt mir hier vor. Lasst euch nicht verarschen, kauft nicht die normale CD, kauft die Box! Die kommt nämlich inklusive extrem gut ausgearbeiteter TV-Zeitschrift (TV Pimmel), deren Inhalt einfach nur zum wegschießen ist. Außerdem noch ein bekritzelter Original-Bierdeckel (mit Echtheits-Zertifikat) und eine Broschüre der "Pizzeria Spacko", aus der ich ebenfalls nicht zitieren will. 106 Gerichte zum Totlachen! Wer sich die CD heimlich kopiert, is da echt mal selber schuld.
Achja, eins fehlt ja noch: das Album selbst. 16 Hits zwischen Karneval und Absturzkneipe. Oder auch für den Kasi vor der Trinkhalle. Thematisch alles dabei was den gepflegten Ruhrpottproll von heute interessiert, textlich eine Offenbarung, musikalisch ein Hochgenuss. Eisenpimmel sind zurück, und wie! Die Rettung des Deutschpunk! Und voll auf der Höhe der Zeit. Computergedaddel wird ebenso eingestreut wie Akkordeon und Banjo, jeder Song für sich eine Perle, viel Abwechslung zwischen den Liedern, einfach, kurz gesagt, eine Gottplatte!
Die Gesangswunder Bärbel Rotzky und Siggi Katlewski hauen einen Brüller nach dem nächsten raus, mehr als amüsant auch die vielen Zwischenpassagen und -gespräche. Ich sach nur "Mein Onkel hat n Papagei der kann Schalke sagen".
Womit wir dann doch bei Textzitaten und Songempfehlungen angelangt sind. "Man muss dat Saufen nämlich nehmen wat dat Saufen nämlich is nämlich Saufen", das lasse ich jetzt mal so stehen. Der Titeltrack "Füsse hoch, Fernsehn an, Arschlecken" ist auch wunderbar schmissig - ich würde fast sagen, der grooved richtig! Absolutes Highlight auf zukünftigen Punkerpartys dürfte aber "Huka-Tschaka Töff Töff" sein. Verdammte scheiße! Polonaise-Garantie! "Wir fahren mit der Fotzenbimmelbahn!" Jaaa, natürlich, Geschlechtsteile und Suff sind wie gehabt Hauptbestandteile der Eisenpimmel'schen Lyrik. Und neuerdings auch Joggurt. Nur über Bier ham Eisenpimmel noch nie n Lied gemacht. Und wenn Bärbel am Ende unwiderstehlich säuselt "Ich bin sowat von Punk, du bis sowat von garnix", dann ist dem einfach nichts mehr hinzuzufügen. Gottplatte.