Los geht's! Da sich hier in letzter Zeit enorm viele Alben ansammeln, die scheinbar keiner rezensieren will, erledige ich mal ein bisschen Drecksarbeit. Vielleicht werde ich so Bierschinkenmitarbeiter des Monats. Die meisten der folgenden Rezensionen sind also reine Blindstiche.

"Grundhass" heißt die Band. "Eure Arbeit kotzt mich an" heißt das Album. Ein erster Blick ins "Booklet" bringt die wichtigsten Fakten zu diesem Produkt schon auf den Punkt:

- Der erste gezeichnete Strichmensch sagt: "Ich dachte Grundhass wär geiler Rechtsrock". "Grundhass" ist aber weder Rechts- noch Punkrock, sondern ein Liedermacher, der nur mit Akustikgitarre deutsche Songs klimpert.

- Der zweite Strichmensch sagt: "Das macht doch gerade jeder!" Stimmt auch. Ich schließe mich da mit ein.

- Der dritte sagt: "Klingt voll nach Ärzte." Und das war tatsächlich auch mein erster Gedanke.

Ich versetze mich bei solchen Alben immer in die Live-Situation. Zu Hause kann ich mir zumindest 11 Songs nur mit Gitarre und Gesang nicht anhören, ohne zu Gähnen.

Wenn ich die elf Lieder live in einer schönen Kneipe hören würde, würde ich das ziemlich geil finden. Die Texte sind meistens sehr originell (Sitzbezugrevolution), provokant (Messias 2.0) und sehr ohrwurmig (Alles klar, Dorfpunks, Plattenmillionär). Und auch kritisch (Titeltrack) und mit Hang zur Selbstironie (Psycho). Einzig und allein Lied drei "L&L" ist ein Totalausfall. Nicht zwangsweise weil es ein ernsteres Lied ist, sondern weil es ein recht peinliches ernsteres Lied ist. Zum Beispiel ist auch Lied fünf "Liebe lieber Leistungskurs" ernster, aber das kommt richtig gut.

Unterm Strich würde ich mir "Grundhass" jederzeit gerne live ansehen. Ob ich "Eure Arbeit kotzt mich an" in vollständiger Länge nochmal anhören würde, ist jedoch fraglich. Instrumentiert, so mit Schlagzeug, Bass und Stromgitarren wär es sicher geil!

Also: Super Texte, super Melodien, klappt in dieser Form garantiert live. Fürs nächste Album wünsch ich mir ne Backing-Band!