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Knorkator:
We Want Mohr
Das aktuelle Werk einer meiner ehemaligen Lieblingsbands. Das letzte Album "Es werde nicht" war meiner Meinung nach eine ziemliche Enttäuschung. Die Erwartungen sind also nicht besonders hoch. Hier ein Kurzdurchlauf zu allen Songs - die Rezension bezieht sich auf die stinknormale Version, ohne auf die Bonus-DVD und das Booklet einzugehen. Es soll einfach die Musik bewertet werden.

1. Hymne: Netter Einstieg, in der Tradition von "Absolution" und "Hardcore", nur dass diese beiden um Welten besser waren. Dennoch ist die Hymne okay, macht sich mit Sicherheit auf den Konzerten gut, wenn die Musiker nach und nach einmarschieren. 6 von 10 Punkten.

2. Zoo: Hier werden einfach Wörter eines bestimmten Themenfeldes, hier Tierarten, aneinander gereiht, in der Tradition von "Jetzt wird abgerechnet", "Und ging", "Alles ist scheiße" oder "Ich hasse Musik". Nur dass diese Lieder um Welten besser, weil verstörender, lustiger oder besser instrumentiert waren. "Zoo" ist eher auf dem Aneinanderreihungsniveau von "Tötet sie alle". Also nicht schlecht, aber auch kein Knaller. 7 von 10 Punkten.

3. L: Hier gibt es mal eine neue Idee und zwar textlich, als auch musikalisch. Musikalisch wird hier genial das Mozart-Thema der "Kleinen Nachtmusik" vermetalt und verfremdet. Textlich geht es drum, das Wort "Liebe" nicht aussprechen zu dürfen, weil man ja eine Hardcore-Band ist. Bis zum ersten Refrain klingt dies zwar eher nach JBO als nach Knorkator, doch das Lied ist originell und musikalisch sehr schön umgesetzt, klasse! 9 von 10 Punkten.

4. Antwort: Füllmaterial. Nicht grottenschlecht, aber auch nach mehreren Hördurchgängen bleibt nicht viel hängen. Erinnert eher an die düsteren Sachen der Band, lustig ist es auch nicht. 5 von 10 Punkten.

5. Konrad: Cooler Song! Bezieht sich textlich auf den Struwwelpeter und ist musikalisch dem härteren Metal der Marke "Schmutzfink" zuzuordnen, wenn auch mit ruhigen Breaks. 8 von 10 Punkten

6. Fortschritt: Wieder ein Gegenstandsaneinanderreihungssong: Diesmal werden Erfindungen aneinandergereiht. Dies hätte ein Hit werden können, denn es gibt anfangs eine Strophe. Dann scheint dem Herrn Ator die Kreativität ausgegangen zu sein. Denn dann werden knappe 4 Minuten Gegenstände aneinandergereiht. Aber ich meine sogar eine Art Struktur erkennen zu können (vielleicht bilde ich es mir auch bloß ein), aber die Gegenstände beziehen sich irgendwie sogar aufeinander. Das spannende wird sein, ob sich diesen Text der Sänger Stumpen bei der Live-Umsetzung merken kann. Hm - trotz allem oder wegen allem 7 von 10 Punkten.

7. Ich geb es auf: Füllmaterial die zweite. Charakteristisch, dass es im Text unter anderem darum geht, dass der Texter es aufgibt, einen guten Text zu schreiben. 4 von 10 Punkten.

8. Robert: Das gefällt mir sehr gut! Wieder geht es um den Struwwelpeter ("der fliegende Robert") - die musikalische Umsetzung ist originell und grooved gut. 9 von 10 Punkten.

9. Victorious: Ein englisches Lied, in dem man sich drüber lustig macht, dass alles was englisch gesungen wird, pathetischer klingt, als wenn man es deutsch singt. So werden gegen Ende (welch Überraschung) wieder sinnlos Gegenstände aneinandergereiht (diesmal nicht mal mit übergeordnetem Thema). Da ich das Lied als gelungene Satire auf radiotaugliche Popsongs sehe und ich die Melodieführung und den zweistimmigen Gesang sehr originell finde, gebe ich 8 von 10 Punkte.

10. Breaking The Law: Eine Klavierballadenversion des Judas-Priest-Songs. Finde ich irgendwie großartig. 9 von 10 Punkten.

11. Friederich: Der Tiefpunkt des Albums. Die dritte Struwwelpetervertonung, irgendwie mit HipHop-Beat unterlegt. Kann weder textlich, melodiös, noch musikalisch überzeugen. 3 von 10 Punkten.

12. Ganz untypischer Song. Falls es einen Humor drin geben soll, erschließt er sich mir nicht. Dennoch, eine ziemlich gute Komposition, mit schöner Melodie und Gastsängerin. Ja, gefällt mir sehr gut, auch wenn die Fäkalknorkatorfans mich jetzt schlagen wollen. 8 von 10 Punkten.

13. Eine verzerrte Gitarre schlägt zwei Akkorde an. Das wars. Dann erklingt nochmal Track 1 ohne Gesang. Müll. 1 Punkt.

Nun errechnen wir den Durchschnitt: (6 plus 7 plus 9 plus 5 plus 8 plus 7 plus 4 plus 9 plus 8 plus 9 plus 3 plus 8 plus 1) geteilt durch 13 ist gleich 84 geteilt durch 13 ist gleich ungefähr 6,46 Punkte.

Also, mittelmäßig mit der Tendenz nach oben.

Viele "Fans" werde das anders sehen, da ihnen die letzten drei Balladen "Victorious", "Breaking The Law" und "Time To Rise" gehörig auf den Sack gehen werden.

Mir gehen hingegen eher zwei Dinge auf den Sack: Erstens scheint Alf Ator textlich nicht mehr all zu viel einzufallen. Nur "L" ist was Neues und zugleich witzig. Den Rest gab es entweder schon mal und zwar meistens besser oder ist von einem Kinderbuch geliehen. Zweitens erschließt sich mir die Struktur des Albums an sich nicht. Am Schluss fast nur Balladen, wie wenn man einfach nicht genug abwechslungsreiches gehabt hätte und das recht ähnlich klingende an den Schluss geschoben hätte, in der Hoffnung, dass den eh keiner mehr anhört.

Nichts desto Trotz: Um einiges besser als der Vorgänger und wenn es eine weitere Steigerung zum nächsten Werk gibt, dann wird das wieder ein Klassiker.

PS: Dass der Fäkalhumor fehlt, stört mich nicht wirklich - auch "Ich hasse Musik" war sehr gut. Darauf gilt es hinzuarbeiten.
Kabl 02/2014
Hörprobe:
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Knorkator
Musikstil: Rock, Metal, Comedy
Herkunft: Berlin
Homepage: www.knorkator.de
Knorkator - We Want Mohr

Stil: Metal, Mittelalter-Rock, Klassik, Rock, Comedy
VÖ: 01/2014, CD, Tubareckorz


Tracklist:
1. Hymne
2. Zoo
3. L
4. Antwort
5. Konrad
6. Fortschritt
7. Ich geb es auf
8. Robert
9. Victorious
10. Breaking The Law
11. Friederich
12. Time To Rise
13. Ade

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mrks
(mrks)
17.02.2014 19:40
was das denn bitte fürn scheiß cover und albumname? hahahaha was haben wir gelacht. muss ich mir garnicht anhören um das kacke zu finden

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