The Don Darlings:
The Don Darlings
Staub, überall Staub, der letzte Whisky ganze zwölf Stunden her, war ein Fehler, okay, in der Wüste sollte man eher auf Wasser setzen, seh ich ein. Da kommt Fö um die Ecke. "Du stehst doch auf Country", sagt er und drückt mir die Platte der Don Darlings in die Hand. Ich schaue herab, es stimmt, ich stehe auf Country, der drei Meter großen Schildkröte mit dem Hut, die neulich noch meinte, die Weltherrschaft an sich reißen zu wollen. Hat dann aber nur einen Tanz hingelegt, irgendwie Square Dance oder so, war hinterher total fertig und hat sich besoffen. Ich erinnere mich dunkel es mir in ihrem Hut gemütlich gemacht zu haben. Und jetzt dieser ganze Staub...
Ja, die Platte ist echt ganz schön staubig, und das, obwohl sie von einer schwedischen Band in Berlin aufgenommen wurde. Das fängt bei der tiefen sonoren Stimme des Sängers an (außer tief und sonor ist sie allerdings nicht viel), geht bei der entspannten Country/Rock-Instrumentierung weiter (außer entspannt ist sie allerdings nicht viel) und hört bei den typischen Country-Texten auf (außer typisch sind die vielleicht noch mehr, aber ich hab nicht so genau hingehört wegen des ganzen Whiskys). Manche Lieder sind ideal zum Reiten wie ein Cowboy auf diversen Pferden, andere sind dazu da sich selbst zu bemitleiden. Ein Album für Puristen. Unspektakulär, gut zum Nebenbeihören, wenn man in den Sonnenuntergang reitet. Hin und wieder gibt's ne richtig schöne Melodie, und mehr als einmal erwische ich mich bei einem Ohrwurm. Passt schon, aber ich bin mir sicher, die Prärie hat mehr zu bieten, also geht's weiter, Country wacht auch gerade auf, und am Horizont ist ein Saloon zu sehen. Zum Wohl.