Belgrade:
Belgrade
Eine weitere Band, die sich nach einer Stadt benannt hat! Wie läuft das eigentlich ab, werfen die mit Dartpfeilen auf ne Weltkarte und gucken wo der Pfeil landet? Oder haben die tatsächlich einen persönlichen Bezug zum Namenspaten? Belgrade kommen aus Philadelphia (ich bin mir relativ sicher, dass es bereits eine Band gibt, die Philadelphia heißt), haben also mit der serbischen Hauptstadt vermutlich wenig zu tun. Aber nunja, geht ja eh um die Musik.
Tja, was haben wir denn da. Indie-Gitarren, ziemlich sauber gespieltes Schlagzeug, und darüber schwebt die verträumte Stimme von Sänger Mike McNelis. Und gerade die ist es, die mich ein wenig in ihren Bann zieht. Leicht heiser, viel Hall, sehr atmosphärisch. Erinnert angenehm an die Emo-Pioniere von The Promise Ring, auch Jimmy Eat World scheinen immer mal durch. Die Songs fließen ruhig vor sich hin, sind aber auch leider stetig kurz davor, in der Belanglosigkeit zu versinken. Ist alles ganz nett und schön und stimmungsvoll-melancholisch, aber mir fehlt da ganz einfach die Power. Da kristallisiert sich kein Hit heraus, da bleibt nichts hängen, ist einfach "nur" schöne Musik zum nebenbei Hören. Muss aber nicht schlimm sein, man will ja nicht immer nur Musik hören die dazu verleitet mit dem Kopf voran durch die Wand zu springen.
14 Songs finden sich auf dieser CD, davon entsprechen 9 der LP-Veröffentlichung und weitere 5 stammen von der Digital-EP "Tidal Wave". Man kriegt also ganz gut Material. Lediglich auf das letzte Stück hätte man gut und gerne verzichten können. Niemand braucht Remixe.
Also Fazit: Schöne Musik. Mehr nicht.