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The Other:
Fear Itself
Bei einer Horrorfilm-Reihe ist beim sechsten Teil meistens die Luft raus oder sie müsste sich ganz neu erfinden. Aber Filme sind auch keine Platten. Trotzdem ist es natürlich für eine Band mit einem recht starren Konzept wie den Kölner Horrorpunks von THE OTHER ebenfalls schwierig, sich nicht zu wiederholen oder durch zu viel Veränderung die Identität aufzuweichen.

Album Nummer sechs, "Fear Itself" bringt nun tatsächlich das frische Blut, das bereits beim vorletzten Album Pate für den Titel stand. Von der Urbesetzung sind mittlerweile nur noch Frontmann Rod Usher und Trommel-Dentist Dr. Caligari übrig. Die aktuelle Besetzung hat auf diesem Album aber nun ihre Dynamik als Band gefunden, wie es scheint. Besonders bei den Gitarren und dem Bass klingt einiges frischer und intuitiver als in der Vergangenheit.

Die üblichen Otter-Trademarks sind nach wie vor vorhanden, wie die breiten Chöre, die schweren Gitarren, die manchmal mehr Metal ("German Angst") und manchmal mehr Punk ("Rise") sind und die inhaltliche wie optische Horror- und B-Movie-Ästhetik. Auch gesanglich hat Rowdy Roddy Usher noch ein wenig zulegen können: mehr Variabilität, mehr Mut und Abwechslung. Bei "Funeral March" zum Beispiel stehen gar Iggy Pop und Billy Idol in der Strophe mit im Raum.

Alles in allem ein Album, das etwas spontaner und hungriger klingt als die Vorgänger. Einige vorhersehbare Stücke sind natürlich auch dabei, wie zum Beispiel "In The Dark" oder "Screams In The Black House", aber Details sind Geschmackssache und insgesamt finden sich viele schöne, kleine Experimente, die das Album bereichern, ohne den Roten Faden zu kappen. Der ganz, ganz große Hit ist leider immer noch nicht dabei, aber ein paar der besten Melodien und Ideen, aber auch Texte ("The Price You Pay"), die The Other bisher hervorgebracht haben.

Auch ein Lied mit deutschem Text findet sich wieder mit "Nie Mehr" gleich zu Beginn. Leider ist der Text hier doch ein wenig Pathos-beladen, aber man kann es sich gut als Einmarsch-Hymne für seine liebste Fußballmannschaft (wenn man denn eine hat, BMG z. Bsp.) vorstellen. Und es ist ein Schelm, wer bei düster-romantischen Twilight-Zeilen wie "She's too young to be a BLOODsucker" im gleichnamigen Stück etwas anderes hört.

Herausragend für mich ist "Doll Island", in welchem sowohl gesanglich wie instrumental enorm viel Spannendes und Gelungenes passiert. Hammer Komposition! Abgeschlossen wird das Album vom dramaturgischen Climax "Mephisto" mit großem Pomp. Eine schöne Platte, die in sich geschlossen ist. Ein paar kleine Überraschungen hätte sie eventuell noch vertragen können, aber The Other bleiben sie selbst und sich dadurch treu. Daumen hoch! Bzw. im Horrorfilm eher: Daumen ab!
Chris Crusoe 06/2015
Hörprobe:
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The Other
Musikstil: Horrorpunk
Herkunft: Köln
Homepage: www.theother.de
The Other - Fear Itself

Stil: Horrorpunk
VÖ: 19.06.2015, LP/CD, SPV


Tracklist:
01. Fear Itself
02. Nie Mehr
03. Bloodsucker
04. Black Sails Against A Midnight Sky
05. Dreaming Of The Devil
06. Doll Island - Isla De Las Muñecas
07. German Angst
08. Screams In The Black Hole
09. In The Dark
10. THe Price You Pay
11. Funeral March
12. Animal Instinct
13. Rise
14. Mephisto

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