Drei Meter Feldweg:
Sommer, Sonne, Bier
Endlich mal wieder Teutschpunk! Endlich nur vier Songs! Die Drei Meter Feldweg können wir ja mal im Stechschritt abhandeln. Gut gefallen mir die ersten beiden Lieder "Urlaub vom Urlaub" und "Sommer, Sonne, Bier". Vor allem Letzteres dürfte ja dem ein oder anderem, aufgrund eines in erster Linie in sozialen Netzwerken häufig geteilten Videos, bekannt sein. Ist auch ein schönes Punkrock-Sommerlied mit kleinen Ausflügen nach Ska-Hausen und hat einen tollen Mitsingrefrain, der sich, wie der Penisfisch (Vandellia cirrhosa) in die Harnröhre, in meinen Gehörgängen festhängt und dort nur mittels ärztlicher Behandlung wieder zu entfernen ist. Einzig das "ohoho" wirkt irgendwie ein bisschen deplatziert. Sänger Bennet hat allgemein einen sehr interessanten Gesangsstil; so finde ich doch vor allem seine Art zu spitten, gerade beim Song "Urlaub vom Urlaub", ganz interessant.
Nicht so gut gefällt mir der Rest der EP, also die Songs "Sehnsucht" und "Im Herbst". Das ist mir irgendwie textlich zu schnulzig, melancholisch, zu viel Off-Beat und weniger eingängig, als die ersten beiden Lieder. Aber auch diese Songs kann man sich zur Not geben. Apropos Texte; thematisch lässt sich die EP wohl mit den Worten "Bier, Urlaub und ein bisschen Herzschmerz" zusammenfassen. Das wäre meiner Meinung nach ein noch besserer Titel für die Scheibe gewesen. Außerdem ist der Band noch wichtig zu erwähnen, dass sie, trotz wenig Politik in den Texten, nicht als "unpolitisch" gelten wollen und nicht in der Grauzonen-Ecke stehen möchten. Das machen wir natürlich gern. Wir wollen schließlich auch keine Grauzonenbands besprechen.
Fazit: Freunde von Staatspunkrott, Sondaschule, Massendefekt und Zaunpfahl werden das hier sicherlich feiern, aber auch alle anderen werden mit einem Bier in der Hand den Refrain von Track 2 laut mitgröhlen. Zumindest wenn keiner guckt.