Gulag Beach:
Favela Blues
Gulag Beach sind eine Band, die ich erst vor kurzem lieb gewonnen habe. Starker Bandname und perfekt ranziger, englischsprachiger Punkrock. Die neue Platte Favela Blues enthält sechs energiegeladene Songs über Nordkorea, die Favelas in Südamerika, das autoritäre System in Russland und gewisse Foltermethoden der USA. Klassische Deutschpunktexte sucht man hier vergebens. Laut Band ist hier auch schon alles von diversen anderen Bands tausendfach gesagt worden. Gulag Beach müssen da für die Themenfindung etwas über den Tellerrand hinausgucken.
Musikalisch gibt es auf der Platte auch mal eine paar Experimente, zwar bleibt man über weite Strecken dem schrammeligen Powerpop treu, weicht aber bei Songs, wie dem Anfang von "Favela Blues" vom Schema ab. Das ist ganz witzig und bringt Abwechslung ins Spiel. Von der Qualität ist das aber durchgängig Proberaumpunkrock, wie eh und je, aber das soll wohl auch so sein. Eigentlich ein bisschen komisch, wenn man bedenkt, dass das Ganze in der Kirche von Unten in Berlin aufgenommen wurde und dann extra noch mal nach England in die North London Bomb Factory geschickt wurde zum Mastern. Naja, klingt halt als hätte man einfach ein paar Mikros in den Proberaum gehangen. Da aber die Scheibe so viel Spaß macht und wirklich eingängige und flotte Melodien liefert, wollen wir mal nicht so sein.
Fazit: Schrammeliger Powerpop aus der Metropole. Kann man schon mal rauf und runter laufen lassen.
Stil: Powerpop
VÖ:
2015, 12", Maniac Attack
Tracklist:
01. Central Torture Agency
02. Keep On Rueckverdumming
03. Favela Blues
04. Beat the Weak
05. Warning You
06. North Korean Genocide
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