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The Danger Dudes:
Make Love To You
Irgendwann musste dieser Zeitpunkt kommen. Also eigentlich zwei Zeitpunkte: Der, an dem es Jens Kasper (echter Name) aus Reutlingen endlich schafft, einen Tonträger seiner seit ca. 12 Jahren bestehenden One-Man-Rockband THE DANGER DUDES zu veröffentlichen und der Zeitpunkt, zu dem ich dazu ein Review schreiben werde. Beides hat sehr lange gedauert. Im Falle Kaspers auch noch mit dem Verschleiß von genau 19 (!!!) Bandmitgliedern an den Instrumenten Bass, Schlagzeug und Leadgitarre.
Als ich das Album zum ersten Mal einlegte, überkamen mich beinahe nostalgische Gefühle, denn Songs wie "Long Island Ice-T" und "Danger Dude" sind so alt, die haben gestandene Dorfrocker in der schwäbischen Provinz noch anno Myspace rauf-und-runter gepumpt. Das wirft in mir einige Fragen auf: Wer hat etwas davon, dass alte Lahmarsch-Hardrock-Riffs auf einem physischen Tonträger auftauchen, der nun hundertfach im Keller des Songwriters einstaubt (für massives Touren ist die Band nicht gerade bekannt) und wer um Gottes willen packt als Opener eine solche Dudelnummer auf das Endprodukt. Man möchte den Drummer in den Nacken schlagen und rufen: Hau gefälligst auf die 2 und die 4 auf deine scheiß Snare und nicht immer nur auf die 3. Half-Time-Beats, die haben noch nie jemandem geholfen. Außer Rappern. Leider geht es mit angezogener Handbremse und Proberaumproduktion weiter. Fetzig wird's erst ab Track 6. Leider fehlt bis dahin und auch später noch ein ganz wichtiger Aspekt: Die Selbstironie. Auf den Bandfotos im Booklet tragen alle coole Sonnenbrillen. Und die meinen das so ernst, wie die samstäglichen Jacky-Cola in der Kleinstadtkneipe und die Kinnbärte die sie tragen und die "R.I.P. Lemmy"-Postings auf Facebook, die sie sicherlich gemacht haben.
Beim hochmelodischen, poppigen "Baby Baby Baby" wird dann alles völlig klar: Die Danger Dudes sind mittelmäßige bis sehr schwache Hard- und Stonerrock-Buben, doch sie wären eine äußerst gute Punkband. Dieser Song ist nämlich sehr zu empfehlen. Alles andere ist ein Versuch nach Sex und Whiskey zu klingen. Und das nervt. Und sicher hat der Bandboss seit Veröffentlichung der CD wieder die halbe Band ausgetauscht weil Einer weggezogen ist, beim Zweiten die Freundin schwanger wurde und der Dritte seine Psychosen nicht im Griff hat. Dennoch bleibt die Band ein wichtiger Name in der Reutlinger Musikszene, denn viel gibt es dort nicht zu holen. Empfehlenswert ist übrigens der einzig konsequente Danger Dudes-Song überhaupt: "Spiderpig" (gibt's noch auf Youtube) - Ein Ramones-Cover mit eigenem Witztext. Echt ulkig. Und das Video ist schon ganze 8 Jahre alt. Damals gab es noch eine Danger Dudes-StudiVZ-Gruppe.
Lux 01/2016
Hörprobe:
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The Danger Dudes
Musikstil: Hard Rock, Stoner Rock
Herkunft: Reutlingen
Homepage: www.dangerdudes.de
The Danger Dudes - Make Love To You

Stil: Hard Rock, Stoner Rock
VÖ: 2015, CD, D.I.Y.


Tracklist:
1. Danger Dude
2. Long Island Ice-T
3. Dynamite
4. Midnite Love
5. Prologue
6. Passion of the Antichrist
7. Not wearing any pants
8. Baby Baby Baby
9. Rocket



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