Neopit Pilski:
Wir/Ihr
Ich habe mal wieder keine Ahnung, warum ich mir ausgerechnet diese Platte zur Kritik rausgesucht habe. War es nun der mindestens interessant klingende Name der Band, oder doch das Albumcover, welches aussieht wie einem Playstation-Spiel zum Anfang der 2000er entnommen oder aus einem Porno aus den 90ern stammend (nur dass dafür dann wohl noch ein paar Geschlechtsteile ins Bild müssten)?
Höchst gespannt bin ich nun also auf das Klangmaterial, um das es ja eigentlich geht. Diese Spannung hält bei dem langen Intro des ersten Songs noch ein bisschen an, bis ich merke, dass das gar kein Intro ist, sondern die ganze Platte in dem Stil verwurschtelt ist. Die Musik würde ich jetzt mal als düsteren Pop mit seeehr viel Instrumental beschreiben und genau da liegt das Problem. Für mich kommen die Songs einfach nicht in Fahrt. Da werden einfach langweilige Melodien über mehrere Minuten gestreckt, anstatt das man mal was anderes spielt. Klar, man kann nun mit mir streiten, ob es wirklich immer so gut ist, Alben zu produzieren, deren Songs nur 30 Sekunden lang sind. Meiner Meinung nach hätten Neopit Pilski das aber mal gut machen können, anstatt sich in ewig gleichen Gedudel, völlig ohne Höhen und Tiefen, zu verlieren.
Auch sonst kann ich der Musik mal so rein gar nichts abgewinnen. Die Gitarre versucht mittels tiefen Tunings einen fehlenden Bass auszugleichen. Auf mich klingt das einfach nur merkwürdig und falsch.
Die Texte wiederum sollen wohl gut sein, sind aber auf bulgarisch, was mir bei guten Texten ungefähr genauso viel bringt, als hätte man sie in Kiswahili geschrieben. Ich versteh auch nicht, warum man ihnen dann auch noch deutsche Titel gibt. Wahrscheinlich einfach nur um Leute wie mich total zu verwirren. Ihr merkt; ich kann hiermit so gar nichts anfangen. Ich verstehe auch nicht, was die Intention dieser Scheibe sein soll. Vielleicht wollte man sich einfach unter Slawistik-Studenten einen neuen Markt erschließen. Ehrlich, ich habe keine Ahnung.
Fazit: Nachdem mich die Aufmachung (Cover, Bandname und Songtitel) heiß gemacht haben, muss ich jetzt sagen, dass dieses Album ein Griff ins Klo ist.