Muncie Girls:
From Caplan To Belsize
Diese Platte ist großartig. Gut, das ist jetzt sehr subjektiv, aber sollte, beziehungsweise kann man über Musik überhaupt objektiv schreiben? Sicherlich kann man die druckvolle Produktion loben, das virtuose Gitarrenspiel oder den siebenminütigen Instrumentalsong im 47/32tel Takt, aber eigentlich geht es doch meistens darum, dass Musik irgendeine Emotion in uns auslöst.
Im Falle von "From Caplan to Belsize" ist das bei mir große Freude. Freude darüber, eine Platte zu hören, bei der alles passt.
Hier wird mal eben ganz nonchalant ein Hit nach dem anderen aus dem Ärmel geschüttelt, unheimlich eingängig, mit viel Pop-Appeal, aber ohne ins Belanglose abzudriften. Zwar schreit Lande Hekt dir ihre Riot Grrrl Attitüde nicht direkt ins Gesicht, sie ist aber in keinem der zehn Songs zu überhören, egal, ob die Aussage nun politisch oder eher persönlich ist. Und wenn sie mich nicht sowieso schon direkt beim Opener "Learn in school" gehabt hätten, dann allerspätestens bei "Pet Cemetary", der Song ist nicht nur mein All-Time-Favorite-Ramones-Stück, sondern quasi schuld daran, dass ich das hier heute für diese Panker-Postille schreibe.
Für mich haben die MUNCIE GIRLS auf jeden Fall einen Anwärter auf das Album des Jahres 2016 herausgebracht, immer wenn ich es höre, denke ich, es gibt Menschen, die mich verstehen. Vielleicht ist die Welt doch kein so schlechter Ort.