PROLOG
Laut eigener Aussage machen die Typen Melodic-Punk. Aha!
Ihr professionelles Artwork ist allerdings auf RAMMSTEIN-Kannibalismus und Mittelalterpoprock gemacht. Holzvertäfelte Wände, da liegt ein Gehirn mit Kräutern auf dem Tisch und die Band sitzt erwartungsvoll in der Unschärfe des Hintergrunds. Soll das jetzt bedrohlich wirken? Eher lächerlich. Wie in allen Bands dieser Bauart gibt es einen...

DER ERSTE EINDRUCK:
...Sänger um die 40 mit Schlappiro. Zack - verloren!

MUSIK
Erinnert sich jemand noch an die blöden Wichser von WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER? Märchen erzählen auf "harte Riffs"? So beginnt der erste Song mit Rumpelstilzchen-Zitaten, verbunden mit einer Kannibalismusphantasie. Maximale Provokation! Die trauen sich was!

"Melanie muss weinen": Funpunk-Song über die arme Dienstleisterin Melanie, die als Spülerin unter Tränen ihr hartes Leben weitestgehend erträgt, während die Herren gealterte Musiker wahrscheinlich die Depressions-Karte gespielt haben, damit das Arbeitsamt sie in Ruhe lässt.

"Anwohnerparkausweis". Ballade. Der Versager stellt der Angebeteten seinen Anwohnerparkausweis in Aussicht, falls sie bei ihm noch eine Nacht bleibt. Leider ist sie nur wegen eines unbeabsichtigten Alkoholabsturzes hier in der Altpunk-WG gelandet und schlief auf der Couch. Sie schleicht sich schnell raus, als ich sie in meinem Dodge Ram, hinaus aus dem sozialen Brennpunkt, in den besseren Teil der Stadt geleite.

Ok - eine Chance noch: "Wer schreit hat Recht".
Ja, cool. Du scheißt also auf meine Meinung, meine Parolen und wer am lautesten Schreit hat Recht. Wow. Gegen Arschlöcher. So halb irgendwie gegen Nazis. Dir kann keiner was. Leider haben die selbstgedrehten Zigaretten das Organ des Sängers so sehr lädiert, dass die Keifversuche mehr als unbeeindruckend bleiben.

FAZIT:
Genug für heute: Musikalisch sind die Musiker gut eingespielt. Wie immer scheitert alles am Sänger, dem saudummen Bandnamen und einer mangelhaften Vision.