Direct Hit:
Wasted Mind
Beim Blick auf das Cover der neuen Direct Hit Platte weiß Mensch sofort, wohin die Reise auf ihrem bereits zweiten Konzeptalbum geht, nämlich in die bunte aber zuweilen auch dunkle Welt der bewusstseinserweiternden Sucht- und Rauschmittel. Weniger durch eigene Erfahrungen inspiriert, sondern auch durch Werke wie Burroughs' Naked Lunch und Thompsons Fear & Loathing in Las Vegas folgt der Hörer in den Texten verschiedenen Protagonisten bei ihren Up & Downs. Untermalt wird dies mit bombastischem und melodiösem Pop-Punk voller Hooks, der immer schön nach vorne und auf die zwölf geht. Die vier Herren aus Milwaukee wirken dabei wie eine neue frische Version von BLINK-182, in cool und besser. Immer schön mit der Geschwindigkeit im höheren Bereich bekommt man von DIRECT HIT auf ihrem nun dritten aber ersten Album bei Fat Wreck, zuckersüße Melodien und euphorische Refrains um die Ohren gehauen. Sänger Nick Woods singt sich hierzu mal poppig und hymnisch, oder schreiend, im Stil von FUCKED UP, duch die Lieder. Hier und da wird ein Klavier, eine Orgel oder ein Saxofon eingestreut oder der Synthesizer zu Hilfe genommen, was die Stimmung in den Liedern perfekt unterstreicht ohne dabei aufgeblasen und überladen zu wirken oder an anderer Stelle an Aggressivität einzubüßen. Auch Langeweile kommt nicht auf, da die 11 Songs sehr abwechslungsreich arrangiert sind und zuweilen die ausgetretenen Melodic-Punk Pfade verlassen werden. Ohrwürmer sind garantiert!
Zu Beginn des Albums geht es nach dem kurzen Intro mit "Artificial Confidence" und "Forced to Sleep" wenig überraschend aber sehr gut gemacht mit hymnenhaftem Melodic Punk, wie man ihn auf FAT WRECK oft geboten bekommt, los. Mit dem räudigen "Paid in Brains" mit seinem Mix aus "INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY" und Hardcore-Gebrüll nimmt das Album deutlich an Fahrt auf. Die Reise geht weiter mit dem pompösen "Another Dimension" (bitte mehr Saxofon!) gefolgt von dem fluffigen aber textlich nachdenklichen Ohrwurm "Hospital for Heroes". Danach fliegen Direct Hit dann in "Was it the Acid" auf LSD ins Land der Eiscreme und der drei Akkorde, wo wohl mit den total zugekoksten BEACH BOYS, beim überdrehten Finale von "Bleach Music", ein Blech geraucht wurde. Im bittersüßen "Another Dimension" stellt der Protagonist des Liedes traurig fest, dass man sich weit von der Realität entfernt hat und den ein oder anderen dort zurück gelassen hat. Frei nach dem Motto das "Beste kommt nach dem Schuss", oder war es "das Beste kommt zum Schluss", packen mich "Infinite Pills, Infinite Alcohol" mit seinem pumpenden, orchestralen Rhythmus und hymnischem Refrain, das melancholische und wehmütige "Vilian Alcoholic" und der euphorisch aufgedrehte und aggressive Rausschmeißer "do the sick" noch mal so richtig. Großartig! Perfekte Platte für die nächste Party, ganz egal ob Cannabistabletten, Crackkokain oder Alkohol im Spiel sind oder du komplett nüchtern bist, das Ding knallt immer!
Fazit:
was it real or was it the Acid? Wow!