Auf dieses Album habe ich mich fast so sehr gefreut wie auf den Weihnachtsmann früher. Das erste Werk des Duos hat mich vor gar nicht so langer Zeit sehr berührt, und spätestens als ich die beiden dann
live gesehen hatte, war ich hin und weg. Die neuen Lieder, die dann beim zweiten Konzert, das ich sehen durfte, gespielt wurden, enttäuschten mich auch nicht, also konnte das hier ja nur geil werden.
(Jede Schülerband würde nach dieser Einleitung zittern vor Angst, denn danach kann ja eigentlich nur noch ein Verriss folgen, aber Cocktailbar Stammheim sind keine Schülerband und haben nichts zu zittern! Diese beiden Gentlemen wissen, was sie tun und was sie können.)
Es kommt ja auch gar kein Verriss, keine Angst. "Es wird ja auch nicht lustiger" - der Name ist Programm - ist einfach nur ernster geworden als das Debüt, ernster und (ja, leider) auch weniger gefühlvoll. Das liegt zum Einen an der klareren, professionelleren Produktion, die die beiden Gitarren nicht mehr so verwaschen klingen lässt und den Klang des Snare-Fußpedals ausblendet, und zum Anderen aber wohl auch daran, dass die Harmonien nicht mehr so packend gelungen sind wie beim Debüt, auf dem mir die Hymnen ("Ein Meter Platz" z.B.) halt einfach am besten gefielen. Auch textlich wird man deutlicher und kotzt sich über alles aus, was scheiße ist. Da erspare ich uns aber mal eine Analyse und merke einfach an, dass es wieder sehr schön ehrlich und von Herzen kommt, wenn gegen Kackfressen, Nazis usw. geschimpft wird.
Ach, eine Hymne gibt es übrigens doch: "BB Allin", das mir schon live aufgefallen war, weil es im Text große Lieder anderer Punk-Größen zitiert, ist das Herzstück der Platte und ist es allein schon allemal wert, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Und das Cover! Genial. Das kommt (so, na ja, der Plan), wie schon das vom Debüt, an die Wand. Gerahmt!