Bazooka:
Achristi Genia / Useless generation
Die Jungs von Bazooka kommen aus Griechenland und haben mit ihrem im Herbst 2015 erschienen Album ACHRISTI GENIA//USELESS GENERATION ein richtiges Brett abgeliefert. Dabei bewegen sie sich irgendwo zwischen Punk und Noise mit einer ordentlichen Portion Psychedelic-Irgendwas. Stellenweise hört sich der Sänger an wie ein angepisster Syd Barrett auf Speed, der seinen gesamten Hass auf dieser Scheibe rausschreit. Geht gut runter!
Musikalisch ist das äußerst innovativ, es wird viel mit Synthesizern, verzerrten Gesangseinlagen und zwei (!) Schlagzeugsets experimentiert. Das ist dabei so weit ab vom üblichen Drei-Akkorde-Gib-Ihm-Punk, dass man dem ein oder anderen Song zwei bis dreimal hören sollte, um überhaupt erstmal verarbeiten zu können, was da gerade abgeht (Party und Abriss).
Alles hört sich auf eine positive Art und Weise schmutzig an, das Album hat genau die richtige Portion Dreck, um dem Ganzen genügend Ecken und Kanten zu geben. Da darf man ruhig ma klatschen!
Zwischen richtigen Ballersongs wie dem titelgebenden Song ACHRISTI GENIA//Useless Generation oder EPANALIPSI//Repitition findet man auch ein paar ruhigerer Songs wie AGRIA FISI//Wild Nature oder GINEKA//A Woman auf der Scheibe. Die sind handwerklich top und verweisen auf die Vielschichtigkeit von BAZOOKA, mir persönlich ist das aber etwas zu ruhig.
Und hier liegt auch eigentlich mein einziger, winziger Kritikpunkt am Album: Anstelle der 4 etwas ruhigeren Songs hätte ich mir mehr Lieder gewünscht, die mir die pure Abscheu BAZOOKAs ins Gesicht spucken. Aber wie gesagt, das ist eher eine persönliche Geschmacksfrage und tut der ganzen Sache keinen Abbruch.
Fazit: psychotisches Bollwerk, das mit Dissonanzen, Gitarrengewittern und markigen Geschrei zu begeistern weiß!
Anspieltipps: Achristi genia, Psychothikes, Othoni, Epanalipsi, Psema...