Was ist das denn? Da schreibe ich jeder Rockband, die aus alten Herren besteht, die Muskelshirts tragen, Goldkettchen um den fettigen Hals haben und mit ihrem wehenden Haaren in die Kamera grinsen, einen Verriss und dann schicken Star Dancer ihr Album Welcome to my World bei uns ein. Zunächst dachte ich vom Artwork mit den Planeten her noch, dass es sich hier um irgendwas psychedelisches handelt, aber nein, es gibt Rock. Dieser wird vorgetragen von einem Sänger, der seine besten Jahre schon hinter sich hat (zumindest hoffe ich, dass er mal bessere Jahre gesehen hat), eine zerrissene Jeans trägt und seine blonden, langen Haare die ganze Zeit von einem Ventilator anwehen lässt. Das schwarze Hemd, aus welchem eine Kreuzkette herausfällt, erinnert mich fast ein bisschen an einen Priester. Dazu passt dann auch sein nervöses Rumgefuchtel mit den ringbehangenen Fingern, die er dem Kameramenschen in die Augen puhlt. Richtig dämlich finde ich die leicht bekleideten Frauen in dem Musikvideo zu "Welcome To My World". Muss man denn wirklich jedes Rock-Klischee mitnehmen und sich damit darstellen wie eine lächerliche Witzfigur? Sorry, aber ich kann das hier nicht ernst nehmen. Ich mag AC/DC, Queen und teils auch noch ein paar von den älteren Rock'n'Roll-Bands, aber wie lächerlich ist es denn bitte, wenn da so eine Band wie Star Dancer versucht, wie ein betrunkener Irrer auf deren vorgeebnten Pfaden zu stampfen.
Das einzig Positive an dem Album ist, dass die Texte nicht total belanglos sind und nicht nur von Sex, Drogen und Motorrädern handeln, sondern auch mal soziale Probleme in den USA ansprechen ("Unbelievable"). Leider wird das dann auch direkt wieder von Songs wie "Great Sexpectations" heruntergemacht. Klar, es gibt schon ein paar gute Songs über Sex, aber bei Star Dancer muss ich irgendwie die ganze Zeit an einen T-Rex denken, der verzweifelt versucht sich einen runter zu holen.

Musikalisch ist das Album einfach nur langweilig. Im Anschreiben steht irgendwas vom großen Gitarrensound. Gähn!

Fazit: Leute, die diese Art von Musik mögen, werden mich hassen.