Belvedere:
The Revenge of The Fifth
Vor Release dieser CD schrieb ich aus einem anderen Grund ein paar Mails mit Steven Rawles, seines Zeichens Sänger von Belvedere. Vollkommen ohne Grund bot er mir an, mir schnellstmöglich einen Downloadcode für das neue Album zu schicken. Dieser Versprechung ist er bis heute nicht nachgekommen - eventuell fühlte er sich durch meine überschwängliche Dankesmail beleidigt, weil da auch was über das Kanadier-Klischee drinne stand, dass die immer alle so nett sind und so. Stimmt also nur, so lange man sie nicht drauf anspricht. Oder er hat's einfach vergessen.
Nun denn. Lockjaw Records bringt die neue Belvedere-Platte auf den Markt, dieses Label ist ja schon ne Nummer, wenn es um schnellen, zeitweilig auch etwas frickeligen Vollgaspunk geht. Und genau das kriegt der willige Hörer hier dann auch geboten!
Aber von vorne. Das Album heißt "Revenge of the Fifth", ist Belvederes fünftes Album und wurde demzufolge auch am 5.5. veröffentlicht. Weil jeder Albumtitel von Belvedere aus genau fünf Worten besteht, wurde dann dieser Song zum titelgebenden auserkoren, ursprünglich nur ein Star-Wars-Wortspiel. Dann hat man sich aber überlegt, dass das fünfte Element ja ein ganz cooler Film war und man die Message transportieren möchte, dass alle Menschen besser miteinander umgehen und die Verantwortung für ihre Handlungen tragen sollen, statt es immer auf andere zu schieben und bei ihren imaginären Freunden um Vergebung bitten. Eine Einstellung, mit der ich leben kann. Womit ich weniger gut leben kann ist die Tatsache, dass der Titeltrack der sechste auf dem Album ist. Was soll das?!
Aber genug der Vorrede, hier geht es ja schließlich um Musik. Wenn man die CD einlegt und das erste Mal durchlaufen lässt, formieren sich folgende Gedanken.
1. Brrrmpbbdmdbmdb geil schnell
2. Joa das klingt wie Belvedere
3. Hmmm irgendwie bleibt nichts hängen, wo sind die Hits?
Aber, aber, aaaaaber: Das Album ist ein Grower. Man muss es einfach ein paar mal häufiger laufen lassen, dann bleiben die ersten Zeilen hängen - vielleicht wegen der eher komplexen Songstrukturen mit viel Fidelidüt?
So oder so - eine geile CD, abgefahrenes Drumming, geile Melodien, zwölf geile Nummern von 62 Sekunden ("As Above, So Below") bis Viereinhalb Minuten ("Generation Debt").
Fazit:
Ich würde diese CD kaufen, wenn ich nicht schon das Rezi-Exemplar hätte.
PS: Man könnte jetzt argumentieren, dass der Rezensent ja ganz schön lange gebraucht hat, um was über diese CD zu schreiben, aber lasst euch gesagt sein: Laut Beipackzettel hat die Band zwei Jahre gebraucht, um das Album zu schreiben. Alles im Rahmen also!