Jeff Rosenstock ist ein äußerst sympathisches Unikat, das mich letztes Jahr mit seinem Album "We Cool?!" - dem ersten, das er in der klassischen Indie-Label-Veröffentlichungsmaschine veröffentlicht hat und nicht irgendwo im Netz - berührt und überzeugt hat. Auch "Wave Goodnight To Me", die erste Single aus dem mehr oder weniger überraschend schnell erschienenen "WORRY." macht mega Bock, erst recht, wenn man sich das dazugehörige Video anschaut, denn da läuft Jeff gut gelaunt durch die Stadt zu einem Konzert und fragt sich, warum ihn alle scheiße finden. Es wird auch nicht wirklich klar, am wenigsten ihm selber, und so ist ihm nach "Nausea" von "We Cool?!" erneut eine sehr treffende Video-Umsetzung eines gar nicht mal so selten vorkommenden psychischen Problems gelungen. Die Sache ist Programm, denn schon in den ersten Minuten von "WORRY." bittet Jeff seine Zuhörer darum, ihm doch bitte endlich mal zu helfen - und er hört das ganze Album damit nicht mehr auf, versteckt in einer eingängigen Indie-Rock-Hymne nach der anderen.

Die Lieder sind sauber komponiert, haben schöne Melodien und was ich von den Texten hören kann (zu lesen hab ich sie leider nicht bekommen) ist auch interessant. Allein, der ganz große Wurf ist das Album bei mir diesmal nicht geworden, "We Cool?!" zündete deutlich besser. Vielleicht liegt es daran, dass ich die ganzen Lieder, auf die Jeff sich bezieht (Liste auf seinem Facebook-Profil), nicht so abfeiere wie er, vermutlich aber daran, dass Jeff Rosenstock zwar Punk (gegen Ende des Albums sind die Lieder plötzlich alle nur noch 1-2 Minuten lang), Indie (am Anfang des Albums nicht) und Ska (ja, diesmal ist tatsächlich wieder ein Ska-Lied dabei) drauf hat, aber nunmal keinen Heavy Metal, und scheiß der Hund drauf, ich hör zur Zeit halt am liebsten Heavy Metal.

Falls das auf euch nicht zutrifft, hört bitte Jeff Rosenstock zu, er ist ein Genie!