Stiffy Jones:
Narrow Road of Memories
Ich greife hier mal Schlossis Kategorie "besser spät als nie" auf! Denn diese Rezension schieb ich nun schon wieder eine Weile vor mir her, ist das Album doch schon im Oktober letzten Jahres erschienen.
Die Band Stiffy Jones nehme ich mit ihrem neuen Album und dieser Rezension zum ersten Mal wahr, obwohl sie schon 2012 mit ihrem ersten Album von sich hören ließen. Gegründet 2005 als Schülerband im schwedischen Västerort/Stockholm, haben sich Stiffy Jones ganz dem modernen, schwer melodischem Punkrock und Rock verschrieben. Da verwundert es wenig, dass sie als ihre Einflüsse Bands wie GASLIGHT ANTHEM, FOO FIGHTERS und AGAINST ME!, aber auch die Engländer von THE CLASH nennen. Wobei ich finde, dass sie sich an manchen Stellen eher nach den DROPKICK MURPHYS ohne Dudelsack anhören, ganz besonders bei "Echoes" mit seiner leichten Folk-Kante, dem Schunkelrhythmus und den Trommeln im Militärmarsch-Beat. Die zwölf mit Leidenschaft eingespielten Songs sind größtenteils sehr hymnisch, zum Teil leicht poppig, haben aber gleichzeitig eine Portion Rock'n'Roll intus. Das Quartett beherrscht sowohl die ruhigeren, fast melodramatischen Momente wie bei "once this car starts moving", als auch die ruppigeren wie zum Beispiel beim flotten "last night". Frontmann Johan Keskitalo hat eine schön klare und volle Stimme mit denen er die Texte vorträgt, die weniger politisch oder gesellschaftskritisch sondern hauptsächlich persönlicher Natur sind. Die Hits der Platte sind der letzte Song "Circus" mit seinem einprägsamen Refrain, dicht gefolgt vom Feel-Good-Track "Disconnected me", beide mit Orgel-Einschlag, die ruhig öfter eingesetzt hätte werden können. Damit wären wir auch bei der Aufnahmequalität der Platte. Die besagte Orgel ist oft viel zu leise und manchmal leider kaum zu hören, außerdem ist die Aufnahme der Instrumente stellenweise etwas dumpf geworden.
Fazit:
Stiffy Jones erfinden den Punk mit diesem Album nicht neu, dafür bewegt sich ihr Sound auf zu sicherem Terrain, ist zu wenig abenteuerlustig und zu oft in ähnlicher Form dagewesen, aber sie haben ein gutes Punkrock-Album aufgenommen das mit "Disconnect me" und "Circus" zwei potentielle Hits in petto hat, aber auch mit seinen restlichen Songs einige Fans finden wird. Mal schauen ob es beim nächsten Tonträger noch mehr werden.