The Earwix:
Animal Supreme
Das Quintett aus dem Raum Marburg hat pünktlich zu Lemmy’s Geburtstag ihr neues Album „Animal Supreme“ veröffentlicht. Ich hatte das Vergnügen, The Earwix 2015 in Hamburg zu sehen und bin das erste Mal seit langem wieder ordnungsgemäß geföhnt worden. Bands, die sich auf die Fahne schreiben, harten, dreckigen, punkigen, schnappsigen oder was-auch-immer Punk & Roll zu machen gibt es ja etliche und man hört sich auch schnell müde, weil es eben oft doch nur das Bedienen der bekannten Klischees, Posen und Riffs ist.
Bei den Earwix ist das tatsächlich anders. Live herrschte hier eine gewisse gefährliche Atmosphäre und auch das neue Album hält dieses Versprechen. Schnell, keifig und stets im Vollgasmodus. Verdammt, jetzt muss ich doch die typischen Rezensions-Vokabeln benutzen, aber hier stimmt es halt: es wird „Arsch getreten“, „Gas gegeben“ und auch wenn das „Rad nicht neu erfunden wird“ geht es doch die ganze Zeit „voll auf die Zwölf“. Isso, tut mir leid.
Mir fallen da als Vergleich (natürlich) Peter Pan Speedrock, Zeke, die mächtigen New Bomb Turks und ganz besonders meine Lieblinge Motosierra aus Montevideo ein, eben was Geschwindigkeit, Bissigkeit und Finesse angeht. Astrein gespielter, breitbeiniger Lederjacken-Rotz-Rock, der es versteht, an den richtigen Stellen stur geradeaus zu gehen, aber auch immer wieder mit filigranen Gitarren-Fills oder einer frech-bissigen Steven-Tyler-Mundharmonika zu begeistern, wie im Opener 'Last Advice'. Dickes Ding und endlich mal wieder Danger-Rock!