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Meat Wave:
The Incessant
Meat Wave, was für ein geiler Name! Alleine damit haben sie mich schon. Vor kurzem ist das dritte Album der jungen Männer aus Chicago erschienen, produziert von Steve Albini, der schon mit Bands wie NIRVANA und den PIXIES zusammenarbeitete. Es ist ein fieses, düsteres Biest geworden. Laut Promo-Waschzettel ist es stark von THE BREEDERS, HOT SNAKES und sogar FIONA APPLE (ich hab auch keinen Plan wer das sein soll!) beeinflusst und bedient sich bei Frank Kafkas „Die Verwandlung“, Jeffrey Eugenides’ „Middlesex“ und Emily Dickinsons Gedichten. Etwas depressiver und dunkler zeigt sich das Trio auf ihrem neuen Machwerk. Das mag unter anderem daran liegen, dass Sänger Chris Sutter hier eine in die Brüche gegangene Langzeitbeziehung verarbeitet. Zweifelsohne hat diese Erfahrung zum großen Hauptthema „Realitätsflucht“ geführt, das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht und in der neuen Single "Run You Out" wahrscheinlich am präsentesten ist. Und das merkt man, denn The Incessant ist definitiv kein Gute-Laune-Sommeralbum für den Strand. Es passt stimmungsmäßig mehr in den kühlen grauen Herbst, zu schlechter Laune und leichter Depression, gepaart mit aufkochender Wut.

Musikalisch gibt es eine scheppernde Mischung aus Post-Punk, Grunge, Noise und ein ganz klein wenig Powerpop zu hören. Um sich von diesem wilden Mix ein Bild zu machen, eignet sich der Titeltrack "The Incessant" sehr gut. Wie eine unaufhörlich tickende Uhr stampft er durch seine knapp 5 Minuten Spielzeit. Auch "Leopard Print Jet Ski" und "Bad Man" sind vom gleichen Schlag und weisen einen ähnlich monotonen schrammeligen Gitarrensound und das gleiche stampfende, oder sagen wir besser stoisch klopfende Schlagzeug auf. Egal ob bei besagten Songs, kurzen Kloppern wie "Mask" oder ruhigen sich schleppenden Songs wie "Birdland", eine gewisse Grund-Monotonität ist bei fast allen Songs auszumachen. Hierzu betet Sutter kläffend seine Lyrics runter und verzichtet größtenteils auf allzu viele Schnörkel. Ausgenommen vom oben beschriebenen Sound sind einzig und allein "Tomosaki", bei dem am ehesten der geringe Powerpop-Anteil zu finden ist und "run you out". Außerdem hebt sich "At The Lake" noch etwas ab, das immer wieder kurze Stiche mit der Gitarre versetzt aber endet, bevor es richtig angefangen hat.

Erst kürzlich haben die Noise-Punker aus Chicago übrigens mit „Dogs At Night“ einen neuen exklusiven Song veröffentlicht, der auf dem „Our First 100 Days“-Sampler erscheint. Our First 100 Days“ ist eine „One-Track-Per-Day“-Compilation, mit deren Erlös Projekte finanziert werden, die von der Politik der Trump-Administration bedroht werden. Darunter fallen unter anderem Organisationen die sich für das Klima, Immigration, LGBTQ+, Musik/Kunst und Gemeinschaft stark machen. Für einen Mindestbetrag von $30 könnt ihr euch alle 100 Songs des Samplers herunterladen.
Mehr Informationen dazu findet ihr hier:
www.ourfirst100days.us/about
Peter 04/2017
Hörprobe:
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Meat Wave
Musikstil: Punkrock, Post Punk, Noise, Grunge, Powerpop
Herkunft: Chicago
Homepage: https://meatwavechicago.bandcamp.com/
Meat Wave - The Incessant

Stil: Punkrock, Post Punk, Noise, Grunge
VÖ: 17.02.2017, CD, LP, Big Scary Monsters


Tracklist:
01. To Be Swayed
02. Tomosaki
03. Run You Out
04. Leopard Print Jet Ski
05. Bad Man
06. No Light
07. Glass Teeth
08. The Incessant
09. At The Lake
10. Mask
11. Birdland
12. Killing The Incessant



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