Me First And The Gimme Gimmes:
Rake It In: The Greatestest Hits
Rake It In: The Greatestest Hits oder der Grund, warum ich jetzt in der Bahn, beim Laufen, ja sogar auf dem Klo beständig irgendwelche Ohrwürmer von Popsongs habe. Die Gimme Gimmes machen ihre Sache aber auch echt gut. Glaubt man Fat Mike, ist die Band ja mehr aus einer Bierlaune heraus entstanden. Dafür gibt es aber eine extrem hochkarätige Besetzung, die von Leuten aus Lagwagon über die Foo Fighters und natürlich NoFX-Original Fat Mike reicht. Diese Leute wissen einfach, wie man verdammt gute Alben produziert. Zehn Stück sind es jetzt schon an der Zahl. Da kann man dann ja ruhig auch mal ein Best Of machen. Für mich persönlich könnte diese Platte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. Stehe ich doch normalerweise auf diesen ganzen Punkrock-Pop-Cover-Quatsch, habe ich die Gimme Gimmes sehr lange Jahre ignoriert. Liegt vielleicht einfach daran, dass gerade diese Band meinen absoluten Reggae-Lieblingssong "The Harder They Come" von Jimmy Cliff zwar nicht verrissen, doch aber sehr viel Potential ungenutzt gelassen haben, sodass Rancid oder Jaya The Cat bei weitem besser abgeliefert haben. Sei es wie es sei; in letzter Zeit habe ich immer mal wieder in Me First And The Gimme Gimmes reingehört und jedesmal für etwas besser befunden. Deswegen perfekt, dass genau jetzt ein Greatest Hits-Album auf den Markt geschmissen wird. Hier stimmt die Songauswahl wirklich und jeder Song frisst sich so penetrant in die Ohrmuschel, dass man ihn über Tage nicht mehr los wird. Mission erfüllt würde ich mal sagen. Da fällt es dann auch direkt schwer, ein oder zwei Songs hervorzuheben. Ich habe mich mal für "Country Roads" entschieden, einfach weil ich von diesem am häufigsten einen Ohrwurm habe und das Beachboys-Cover "Sloop John B" aus welchem die Gimme Gimmes eine perfekte Hommage an die Ramones gemacht haben. Jaja, ich weiß, eigentlich ist das Lied ein karibischer Folksong von 1917, die Beach Boys haben ihn aber letztendlich bekannt gemacht und die rote Linie zwischen den alten Surf-Pop-Rockern und den ebenfalls aber nicht ganz so alten Surf-Pop-Punkern zu ziehen finde ich einfach nur großartig und eigentlich verwunderlich, dass das bisher noch keine andere Band gemacht hat. Einziges Manko ist eine Sache, die mich am Anfang auch bei der Band immer abgeschreckt hat. Das ist alles sehr gut gemacht, toll abgemischt und ich mag ja diese Art wie Fat Wreck-Bands ihre Songs schreiben. Songs aber immer in der gleichen Geschwindigkeit zu machen und auch jedes Mal nach einem ähnlichen Konzept aufzubauen, kann schon mal langweilen. Auch wenn das Konzept so gut funktioniert und eben aus dem Haus Fat Wreck kommt.
Fazit: Eine gute Chance für Leute, die auch endlich mal Me First And The Gimme Gimmes hören wollen und hier eine echt tolle Auswahl vorliegen haben. Die Hard-Fans haben eh alle Songs auf älteren Alben der Truppe und brauchen das hier nicht unbedingt, werden es sich wohl aber trotzdem zulegen. Macht sich ja auch immer gut im Plattenschrank, nech?
Anspieltipps: Country Roads, Sloop John B.