Nachdem im Frühjahr 2016 bereits ein erster Song via Bandcamp veröffentlicht wurde, legt das sechsköpfige Gespann aus Hannover nun die erste abwechslungsreiche 4-Song-EP nach. Was den Musikstil betrifft, lässt der Titel der Platte keine Zweifel offen. Für meinen Geschmack dürfte es gern eine Spur härter, schneller und rotziger zugehen. Dafür weiß die Band live mit viel Energie zu überzeugen, und dass die ein oder andere Textpassage beim ersten Hören etwas holprig wirkte, fällt mir inzwischen kaum noch auf.

Den Menschen aus dem Pott sei gesagt: In „Liebe Linden“ besingen Meute Royal nicht etwa den Stadtteil von Bochum, sondern das gleichnamige alternative Viertel der Betonmetropole Hannover. Eine ordentliche Prise Lokalpatriotismus, allerdings in seiner sympathischeren Variante: ohne negative Abgrenzung zu anderen Örtlichkeiten des Planeten, dafür gut auf andere Viertel dieser Art übertragbar und somit ein stimmungsvolles Liebeslied an Hannovers Chaostage-Stadtteil. Als ruhigster Song der Platte folgt anschließend „Festung“, das sich unmissverständlich gegen die europäische Flüchtlingspolitik richtet.

Für Menschen, die mit Offbeat nichts anfangen können, wird das eine harte Kost. Wer aber Bands wie Sondaschule oder Rantanplan abfeiert, sollte mal reinhören!