Einigen kommt der Name "Jamie Lenman" vielleicht bekannt vor. Gut möglich, denn Jamie war von 2001 bis 2008 Mitglied der britischen Alternative-Rock Band "Reuben".
Nach deren Auflösung konzentrierte er sich erstmal auf seine Arbeit als Illustrator, bis er 2011 darüber nachdachte, sich wieder der Musik zu widmen.
2013 lieferte er dann sein erstes Soloalbum "Muscle Memory" ab, welches sich eher im Thrash-Metal und Bluesbereich ansiedelte. Mit "Devolver", das am 27.10.2017 erscheinen soll, versuchte er was ganz anderes.

"Devolver" beinhaltet 11 unheimlich abwechslungsreiche Songs mit einer Gesamtlaufzeit von 42 Minuten. Es gibt viele digitale und elektronische Elemente, wie z.B Synthesizer.
Was ja eigentlich nicht so meins ist, aber hier einfach nur gut und sehr passend umgesetzt wurde. Mehrfach stehen die digitalen Beats im Vordergrund, aber es gibt auch Stücke, in denen sie einfach nur die Drums im Hintergrund unterstützen, welche immer sehr präsent sind und stets die Richtung angeben. Man wird oft von einem Extrem ins andere katapultiert. In einem Moment vernimmt man eher ruhige Klänge und Melodien, eine Sekunde später hat man das starke Bedürfnis aufzuspringen, sich zu bewegen und zu tanzen. Genau das, was mit dieser Platte beabsichtigt wurde.
Dazu kommt der facettenreiche Gesang, von melodisch und klassisch über energisch, fast schreiend, bis hin zu leicht verzerrten Stimmen, ist alles dabei.

Eine faszinierende und in sich stimmige Scheibe wurde geschaffen.