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Hey Ruin:
Poly
Ich habe erst das Album gehört und dann denn beigefügten Promotext gelesen – andersrum hätte ich die Rezension wohl wieder abgegeben. Selten einen so nervigen Promotext gelesen, in dem der Autor oder die Autorin versucht, die Band als total anders als angesagte „Dudel-Rock[bands]“ zu verkaufen und sich dabei über die Marketing–Strategien anderer Bands auszulassen, ohne dabei zu merken, dass genau eben jene reproduziert wird und das Ganze ein belangloser Dudel-Text wird, der auch gut zu Revolverheld passen würde.

Das Album fängt gut an, die Gitarrenarbeit zu Beginn ist angenehm waveig, baut sich schön aus und ja, ich finde „Hey Ruin“s tiefergestimmte Instrumente geil. (Ich hab ja erst nach sehr langer Zeit gecheckt, dass der Name wie Heroin ausgesprochen wird und fand das einen witzigen Move. Aber liebe Kinder, Drogen sind schlecht für euch, also trinkt lieber Tee.) Im Vergleich zu den Songs die ich vorher kannte und an das, was ich mich vom Auftritt erinnere, ist aber alles deutlich softer (außer der obligatorische Mosch–Part hier und da) und erinnert mich weniger an Turbostaat und Escapado (siehe Promotext) sondern vielmehr an das zweite Jupiter Jones Album „Entweder geht diese scheußliche Tapete oder ich“ (sensationeller Albumtitel by the way, auch wenn ich nicht glaube, dass Oscar Wilde das wirklich so gesagt hat). Also in vielerlei Hinsicht sind sich diese Werke ähnlich: beide sind das zweite Album, beide sind poppiger und softer und weniger rotzig aufgenommen. Das ist nicht negativ gemeint – ich habe das Album von Jupiter Jones damals mega abgefeiert. Aber es bleibt eine Kurzweiligkeit – ne Weile ist das voll groß, aber dann verblasst es irgendwann immer mehr und irgendwann ist es nur eine Sammlung von MP3s auf dem Telefon, die ungehört bleiben und irgendwann, nachdem so oft darüber weggescrollt wurde, dann doch im virtuellen Papierkorb landet. Dass das „Poly“ in den Campus–Charts gelandet sind, ist dann auch wenig verwunderlich. [Was hat das eigentlich mit diesen Charts auf sich – warum werden hier so künstliche Trennungen aufgemacht – genauso son Blödsinn wie der Begriff „Studentenpunk“]
Auf jeden Fall haben sich Hey Ruin sehr viel Mühe gegeben. Die Songs sind schön arrangiert, es gibt heile Breaks und coole Licks, die Texte passen, auch wenn ich ihnen jetzt nicht die Deepness zugestehen möchte, die der Promotext beschreibt, aber ich finde sie nicht nervig, was ja schnell passieren kann. Die Trompete bei „Über dem Abfluss“ kommt richtig gut und die hier und da eingespielten extra Sachen sind auch nicht von schlechten Eltern. Also gut zum Durchhören, wenn du gerade dabei bist, dein Zimmer aufzuräumen und du vor lauter Genervtheit Angst hast, wenn du jetzt Hardcore anmachst, dass du dein Zimmer auseinander nimmst.

Bei dem Albumtitel „Poly“ musste ich an Nirvana denken: „Poly wants a cracker“. Is aber nicht damit gemeint, sagt mir der Promotext.
Ok, dann nicht, dann ess ich jetzt Schokolade. War ja gerade Nikolaus und ich hatte was im Schuh.
kraVal 12/2017
Hörprobe:
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Stil: Emopunk
Herkunft: Trier
Hey Ruin - Poly

Stil: Punkrock, Powerpop
VÖ: 24.11.2017, CD, LP, This Charming Man (Link)


Tracklist:
01. Ram
02. Poly
03. Smells Like Teens
04. Über Dem Abfluss
05. Magneto
06. Pinguine
07. Cortextrouble
08. Mono
09. Miliz Vor Ort



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