Hurra. Die konstanten Reim-Verweigerer Matula haben nach zig Jahren mal wieder ein neues sehr gutes Album am Start.

Was fällt als erstes auf? Die Stimme. Die klingt fast weichgespült. Als wenn der Sänger nicht mehr rauchen und trinken würde. Das fällt auch auf den Fotos auf. Die Jungs sind schlank geblieben (a.k.a. Lappen die noch nie ein Bodybuilding-Studio von innen gesehen haben) und sehen für ihr Alter noch gut aus. Kein Spur von Bierbauch oder Muskeln. Vielleicht aber auch nur ungünstig fotografiert. Hehe…

Ja. Es ist wirklich schon fast Gesang zu nennen, was da auf dem Album klingt. Bisschen dünn. Geht aber und klingt trotzdem gut. Irgendwie ruhiger als auf den anderen Alben. Die Musik ist aber zum Glück ziemlich geblieben. Matula wie ich sie liebe.

Das Cover: Im Hintergrund grauer Plattenbau mit grauem Himmel. Im Vordergrund ein bunter beleuchteter Kiosk mit weißen Plastikstühlen. Das Album heißt „Schwere“ und das passt irgendwie zum ganzen Ding. Die Jungs werden halt älter und da beschäftigt man sich eben mit anderen Dingen. Nicht nur "Auf allen Festen" sein wie vor 4 Jahren. Man reift und reflektiert. Ich für meinen Teil bin noch genauso blöd wie vor 4 Jahren. Matula nicht. Die sind wirklich gereift.

Was passiert denn auf dem Album?

In „Team“ zerren uns Matula aus den Clubs in die Wirklichkeit. Es regnet und es ist kalt. Eine schöne Bestandsaufnahme. In "Dein Platz ist hier" geht's auf den Rummel. Ohne Geld aber menschlich was gewonnen. In „Brachland Sonnenuntergang“ geht es auf einen Bauernhof. Wieso fällt mir dazu jetzt „Bauer sucht Frau“ ein? Hmm. In „Verletztes Tier“ wird reflektiert. Wie geht es dir und warum so mies. Zeit alles kaputtzuhauen. In „Einzelhaft“ wird wohl das Ende einer Beziehung beschrieben. In „Verhandlungsbasis“ heiraten welche bald, oder? In „Schützengräben“... geht's da um Beziehungen? Ist in „Schwere“ jemand zur Bundeswehr gegangen? Ist „Der Monarch“ ein Lied über das Arbeitsleben? „Lass uns den ganzen Rest vergessen“. 8 Jahre studieren, um dann grimmig an der Kasse zu sitzen. Ich glaube man könnte 10 schöne Geschichten aus den Liedern schreiben. Alltagsliteratur. Wie ein Roman von Sven Regener mit Musik. Nach 35 Minuten ist das Album leider schon zu Ende. Schade.