Kategorie: "Was eigentlich jemand besprechen wollte, was dann aber einfach nur in seinem Keller verstaubte und dann wieder den Weg zurück in die Redaktion fand"

Ich hätte ja meinen Hut verwettet, dass die Band aus Schweden kommt. Tja, gut, dass ich Käppiträger bin. Die Band hat sich tatsächlich ursprünglich 2005 in Spanien, genauer in Granada, Andalusien, gegründet und sich dort sogar einen gewissen Bekanntheitsgrad erspielt. Als in Spanien jedoch die Finanzkrise ausbrach, entschlossen sich Sängerin Inga Roser und Bassist José Maria Gutierrez, zusammen nach Deutschland zurückzukehren bzw. auszuwandern. Mit neuen Bandmitgliedern und leicht geändertem Stil versuchen sie, sich nun hierzulande Bekanntheit zu erspielen. Die bereits 2016 erschienene CD ist jedenfalls einen ziemliche Ansage. Beim Gesang musste ich zunächst an Tarja Turunen ohne Opern-Gejodel denken. Es gibt ziemlich klare, soprane und feminine Vocals, die auf der ersten Hälfte der EP aber zunächst etwas zaghaft mit dem Hörorgan spielen. Erst bei dem flotten "Visions" passt sich die Sängerin an die Instrumente an und geht auch etwas mehr aus sich heraus. Dazu gibt es bei jedem Songs auch immer Platz für fette Gitarrenriffs und breite Drums. Die Melodien sind durchaus abwechslungsreich und Genreausflüge werden gerne unternommen. So scheut man sich z.B. bei "No Matter What" auch nicht vor einem Wechselspiel aus deutschem und englischen Gesang. Eine sehr solide Platte also. Auf bemüht objektivem Niveau kann man also nicht meckern. Dennoch, wer hier Dreck, Rotz oder Abweichungen von der Norm sucht, ist sicherlich komplett fehl am Platz.

Fazit: Hardrock, Alternative Rock und ein Fünkchen Metal kombiniert mit weichen, femininen Vocals.

Anspieltipp: Visions