Schonmal vorweg: Ich kann mit Remix-CD's nichts anfangen. Als reinen Itunes-Download sowieso nicht, das riecht einfach zu sehr nach der sprichwörtlichen schnellen Mark. Aber wenn, wie im vorliegenden Fall, das Hamburger Audiolith-Label seine Zugpferde ins Rennen schickt, um die Indie-Hoffnung Herrenmagazin ein wenig durch den musikalischen Fleischwolf zu jagen, kann man da ja durchaus mal ein Ohr riskieren.
Direkt zu Beginn das beste Stück dieser Veröffentlichung: Frittenbude nehmen sich "In den dunkelsten Stunden" vor, und wer schonmal einen Remix von Frittenbude gehört hat, der weiß dass sie es einfach draufhaben, nicht nur die Musik, sondern auch die Texte entscheidend zu verändern. "Durch diese Nächte" nennt sich hier das Resultat, heraus gekommen ist ein schönes Ohrwurm-Duett zwischen Frittenbude-Johannes und Herrenmagazin-Deniz. Gefällt!
Die nächsten Remixe können mich nicht wirklich überzeugen. Gebrüder Panzerfaust hauen ein paar sphärische Beats hinter "Gold für Eisen", Egotronic bleiben bei "Erinnern" eher etwas dumpfer und Thilo Meyer-Tokracks' "Gespenster" klingt nach Trance, Lounge und Afterhour. Wer's braucht.
Naja, ich bin ja nun wirklich kein Elektro-Experte, und auch hier bleibe ich lieber beim Original. Herrenmagazins
"Das wird alles einmal dir gehören" halte ich sowieso für das beste, das der deutsche Indie-Markt in diesem Jahr hervorgebracht hat, und Audiolith wird auch weiterhin das Nonplusultra in Sachen Elektro bleiben, soviel bleibt sicher. Was diese EP, außer gegenseitiger Ehrerbietung, eigentlich bezwecken soll, das entschließt sich mir. Aber vielleicht sehen das die Hörer ja anders...