Bad Nenndorf Boys:
Du sollst frei sein
Ein T-Shirt – das war der ausschlaggebende Grund dieser Besprechung. Denn auch wenn das Motiv der leichtbekleideten Dame, die die französischen Revolutionäre über die Barrikaden führt, schon von zig anderen Bands adaptiert wurde: Die düstere Skelett-Version auf den Shirts hat es mir wirklich angetan (und wer sich jetzt beim Blick auf's Cover wundert, was an diesem Farbenmix düster sein soll, der Aufdruck auf den Shirts war schwarz-weiß).
Aber wie bei Ska-Punk schon zu erwarten war, ist „Du Sollst Frei Sein“ alles andere als ein finsteres Album. Stattdessen gibt’s musikalische Leichtigkeit mit eingängigen Rhythmen und einem unverkennbaren Grundoptimismus. Der übliche Offbeat wird mal durch experimentellere Sprechparts, mal durch akustische oder folkige Passagen aufgelockert.
Textlich hatte ich bei diesem starken Bad-Nenndorf-Bezug auf deutlichere politische Texte gehofft. Stattdessen beschäftigt sich die Band auch mal mit nächtlichen Taxifahrten und Selfies mit dem Türsteher. Der Titelsong greift mit der Aufforderung zum Freisein einen interessanten Widerspruch auf – nur ob die Band das besungene „politisch Korrektsein“ nun kritisiert oder nicht, habe ich bis heute nicht kapiert.
Unterm Strich ein gut gemachtes Ska-Punk-Album mit einigen starken Songs, die lang im Ohr bleiben, mit ihrer guten Laune aber irgendwann anstrengend werden können – zumindest für bekennende Nicht-Optimisten wie mich.
Stil: Ska Punk
VÖ:
08.02.2019, CD, Sunny Bastards
Tracklist:
01. Freisein
02. Willkommen
03. Licht
04. Wechsel
05. Tagtraum
06. Gefühl
07. Tagesstar
08. Taxi
09. Wahrheit
10. Türen
11. Rückenwind
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