Leopold Kraus Wellenkapelle:
So geht Musik
Wie schön! Ein neues Album der LEOPOLD KRAUS WELLENKAPELLE, und zwar das dritte, neben etlichen Singles und EPs und einer Compilation. Seit 2004 habe ich die Freiburger etwas aus den Augen verloren, obwohl sie doch unermüdlich im Einsatz sind. Hier wird gekonnt und ohne plumpe, nostalgische Patina in den Topf geworfen, was gefällt, nämlich Surf, Beat, Rock’n’Roll und alles was dazwischen Platz findet mit ausgeprägtem 60s-Charme. Zum Teil instrumental, zum Teil mit Gesang garniert.
Die Wellenkapelle hat dabei ein ausgeprägtes Händchen für Melodie und Harmonie und umschifft dabei wie selbstverständliche die musikalischen Klischees des Genres, ohne an Authentizität zu verlieren. Hier sind Orgel, Bass, Gitarre, Schlagzeug und Gesang stets hervorragend aufeinander abgestimmt und treffen immer genau den richtigen Ton für Tanz, Landstraße und Strand. „Der Black Forest Surf“ der Schwarzwälder hat dabei auch stets ein zwinkerndes Auge und lässt Platz für Humor, ohne albern zu werden, was sich in den Texten und Titeln widerspiegelt.
„Plattfuß am Texaspass“ wartet mit Western-Anleihen auf, „Die Girls hau’n ab“ ist ein lupenreiner Tanzboden-Beat und wer bei dem hymnischen „Jackpot d’Amour“ nicht schwofen will, der hat es einfach nicht im Blut. Das Album kann hervorragend an einem Stück durchgehört werden – die Poldis glänzen bei langsamen wie schnellen Nummern und zaubern einem dabei stets ein Lächeln ins Gesicht oder ein Zucken in die Beine! Uneingeschränkt empfehlenswert.